Die große Liebe beginnt, wo alle großen Lieben beginnen: auf der Brücke über dem Fluss. Dort trifft der Komponist Mimi Nachtigal die Sängerin Venus Morgenstern und macht aus der naiven jungen Frau sein Geschöpf, das seine Lieder singt, mit ihm auf Tournee geht und durch ihn Erfolg hat. Von der ewigen Liebe bleiben sieben magere Jahre, die in stetem Krach enden. Venus nimmt sich einen Lover und Mimi auf einer fernen griechischen Insel das Leben. Erst dann erkennt die Ungetreue seinen Wert und steigt wie in der griechischen Mythologie hinab in die Unterwelt, um Mimi ins Leben zurückzuholen. – Die seltsam klingende Geschichte wird unter der Regie von Helmut Dietl zu einem Fest der Sinne, gespickt mit intelligentem und ironischem Wortwitz. Nicht zu übersehen ist das verklausulierte biografische Element in dieser filmischen Erinnerungsarbeit, die als galante Mischung aus Drama und Komödie, Burleske und Farce, Liebesfilm und Szenen einer Beziehung serviert wird. Garniert ist das Ganze mit skurrilen Nebenfiguren. Dietl meistert seine Gratwanderung zwischen Kitsch und Kunst souverän. Gute Unterhaltung garantiert diese von subtilem Spott und leiser Wehmut durchwehte Suche auf jeden Fall.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2005