Auf der
Mossy Bottom Farm nahe der irischen Kleinstadt Mossingham verläuft der Alltag in gewohnten Bahnen: Das verschmitzte Schaf Shaun treibt allerhand Schabernack, den der Hütehund Bitzer so gut es geht eindämmt. Als eines Nachts ein UFO in der Gegend bruchlandet, erreicht das Chaos eine neue Stufe. An Bord befindet sich die
blau-lila leuchtende Außerirdische Lu-La, die über telepathische Kräfte verfügt. Shaun bietet das eine Gelegenheit, völlig neuartige Streiche auszuhecken. Der UFO-Zwischenfall bringt den Bauern auf die Idee, mit dem Theaterstück "Farmageddon" Schaulustige anzulocken, und ruft zudem die taffe Agentin Red auf den Plan, die Lu-La mit ihrem Team einfangen will. Nun liegt es an Shaun und seinen Freunden, die Besucherin aus dem All sicher zum Raumschiff zu begleiten – Lu-La will nämlich einfach nur nach Hause.
Nach
Shaun das Schaf – Der Film ist
UFO-Alarm der zweite, äußerst charmante Kinospielfilm zur beliebten Kinderserie, die das britische
Animationsstudio Aardman seit 2007 produziert. Die
Knetfiguren bleiben abermals stumm, was den Blick umso mehr auf den ausgiebigen Bildwitz und die gut getimte Situationskomik lenkt. Wenn Lu-La Dinge aus dem buschigen Fell des Schafs Shirley zieht und schließlich darin versinkt, bedient das einen zeitlosen Humor mit Wurzeln im
Slapstick der Stummfilmzeit. Das UFO-Thema eröffnet den Macher/-innen zudem die Möglichkeit, popkulturelle Zitate aus
E.T. – Der Außerirdische (Steven Spielberg, USA 1982) und anderen
Science-Fiction-Klassikern einzubringen, was auch im verspielten
Score nach dem Vorbild alter Sci-Fi-Filme widerhallt.
Shaun das Schaf – UFO-Alarm, Trailer (© StudioCanal)
Ein Vergleich mit ein bis zwei Episoden der Serie und/oder dem Kurzfilm
Wallace & Gromit – Unter Schafen (Nick Park, GB 1995), in dem Shaun sein Debüt gab, kann außerdem ein Gespräch über die Besonderheiten des nonverbalen Erzählens einleiten. Wie gelingt es, die Gedanken und Gefühle der Figuren ohne Sprache darzustellen? Neben der Musik- und
Tongestaltung spielt hier die visuelle Kommunikation die wesentliche Rolle. Zudem können die Schüler/-innen die vielen Referenzen des Films aufschlüsseln. So wird an einer Stelle die weltbekannte Fotografie "Mittagspause auf einem Wolkenkratzer" nachgestellt, die einige vielleicht kennen. Darüber hinaus kann die Knettrick-Technik zur Gestaltung eigener Knetgummifiguren und Stop-Motion-
Sequenzen im Kunstunterricht animieren.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Christian Horn, 03.09.2019, Vision Kino 2019.
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