Beschreibung
Spiel- und Dokumentarfilme über den Holocaust und deren Rezeption spiegeln den Umgang der deutschen Gesellschaft zu diesem wesentlichen Thema unseres kulturellen Gedächtnisses. Gleichzeitig ist die heutige Geschichts- und Erinnerungskultur wesentlich medial beeinflusst. Gerade das Geschichtsbild von Schüler/innen wird durch die außerschulische mediale Aufarbeitung von Geschichte mitbestimmt.
Spielfilme können durch Empathieangebote Zugänge zur Geschichte erleichtern. Es besteht aber die Gefahr, dass die filmische Darstellung unbewusst für geschichtliche Realität gehalten wird. Aufgabe von Schule kann sein, solche außerschulische Aufbereitung von Geschichte in ihrem "Konstruktionscharakter" zu begreifen und zu hinterfragen. Dazu ist die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Film notwendig.
In dieser Fortbildung des Medienzentrum der Region Hannover werden an konkreten Beispielen Möglichkeiten der Filmanalyse vorgestellt. Dazu gehören Grundlagen der Filmsprache mit ihrem Repertoire zur Gefühlerzeugung und die Logik der Erzählschemata kommerzieller Filmproduktionen. Die wesentlichen Etappen der filmischen Darstellung des Themas Holocaust von 1946 bis zur Gegenwart werden an Beispielen behandelt und verschiedenen Formaten (Spielfilm und Dokumentation) behandelt. Die Bedeutung und die Grenzen der Rolle von fiktionalen Werken für das kulturelle Gedächtnis wird diskutiert, ebenso das Spannungsfeld filmische Darstellungsformen zwischen "Bilderverbot" und "Holotainment", Unterrichtsvorschläge mit Modellen und Materialien werden aufgezeigt.
- Zielgruppe der Fortbildung: Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Politik und Deutsch
- Dauer ca. 3 Stunden
- Termine: auf Anfrage
- Ort und Ansprechpartner: Medienzentrum der Region Hannover, Altenbekener Damm 79, 30173 Hannover, www.mzrh.de
- Für Schulen bzw. Fachkonferenzen kann die Fortbildung vor Ort angeboten werden