Lehrerfortbildung
Filmisches Erzählen und Wahrnehmungswandel
31.03.2006 18:00 bis 01.04.2006 21:00, Wiesbaden
Beschreibung
Seit den frühen achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich das mainstream-Kino stark verändert - weniger inhaltlich als stilistisch. Die Muster für diese stark durch technische Innovationen geprägten Formen filmischen Erzählens hat Hollywood geliefert. Stichworte sind hier digitale Bild- und Tonbearbeitung und Schnitt am Computer. Insgesamt führte das zu einer zunehmenden Beschleunigung des Erzählens und einer zunehmenden Künstlichkeit der filmischen Szenerie. Das blieb nicht ohne Einfluss auf die Erzähldramaturgie, die in viel stärkerem Maße als früher auf Kamerabewegungen, schnelle Schnitte und die Schaffung spektakulärer filmischer Räume setzt, wie sie erst durch die digitale Illusionstechnik möglich wurde. Medientrainierte Kinder und Jugendliche erfahren und erleben diesen noch längst nicht abgeschlossenen Prozess als natürlichen Wahrnehmungsprozess. Ältere Jahrgänge, die noch eine ganz andere Mediensozialisation hatten, haben oft Probleme mit diesem auf Rasanz, Überwältigung und Spektakel fixierten mainstream-Kino. Andersherum haben es viele ältere Filme schwer bei einem jugendlichen Publikum, das mit deren Erzählrhythmus und Erzähltempo nicht mehr vertraut ist.