Beschreibung
2012 jährt sich der Geburtstag Friedrichs II zum 300. Mal. Das Filmmuseum Potsdam zeigt eine Ausstellung, die das Ausstellungsprojekt "Friderisiko" der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg flankiert und ergänzt.
Friedrich II. ist bis heute ein viel diskutiertes Politikum. Sobald er in Deutschland auf der Kinoleinwand erschien, gab es heftiges Pro und Contra. Viele der historischen Filmaufnahmen entstanden an Originalschauplätzen in Potsdam oder im Babelsberger Ufa-Studio.
Über 40 Kino- und Fernsehfilme formten seit 1910 das Bild des Preußenkönigs, das vor allem ein Schauspieler geprägt hat: Otto Gebühr. Zwischen 1920 und 1942 verkörperte er ihn fünfzehn Mal. Gebührs Erscheinung wurde so sehr mit Friedrich II. identifiziert, dass gutgläubige Kinogänger ihn auf der Straße mit "Eure Majestät" ansprachen. Das ist mehr als eine erheiternde Anekdote, weist sie doch auf die Sehnsüchte und Wünsche der Deutschen, vor allem in den Jahren der Weimarer Republik, denn Filme sind politische und kulturgeschichtliche Seismographen ihrer Entstehungszeit.
In vier Kapiteln erzählt die Ausstellung, wie Preußen-Filme Mythen mitkonstruierten, dem Kommerz verpflichtet oder Teil der NS-Propaganda waren. Ein biographischer Teil geht der Frage nach, wer Otto Gebühr, der Mann unter der typischen Perücke, gewesen ist. Die Ausstellung basiert auf Quellenforschung, Oral History, persönlichen Dokumenten, Devotionalien und zeitgenössischen Medien. Sie entstand in Zusammenarbeit mit Otto Gebührs Sohn Dr. Michael Gebühr.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung findet im Kino des Filmmuseums statt. Neben sämtlichen verfügbaren Friedrich-Filmen sind ergänzende Vorträge, Gespräche und Buchpräsentationen vorgesehen.
Weitere Informationen und Begleitprogramm:
www.filmmuseum-potsdam.de.