filmpädagogische Kinovorstellung, Lehrerfortbildung
Ashdod, Juni 1961 und Etz O Palestine
im Rahmen der Film- und Veranstaltungsreihe IM AUFBAU. ISRAELISCHES KINO. EINE RETROSPEKTIVE
04.05.2008 19:00, Berlin
Beschreibung
Anlässlich des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels präsentiert das Zeughauskino/ Deutsches Historisches Museum Berlin (DHM) und die Jerusalem Cinematheque - Israel Film Archive in Kooperation mit der Bundeszentrale für poltische Bildung (bpb) eine Retrospektive des israelischen Films. Nach der Eröffnung der Filmreihe im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin wandert das Programm anschließend durch zahlreiche bundesdeutsche Kinos.
In der Retrospektive mit Arbeiten aus den 1950er bis 1970er Jahren sind Filme zu entdecken, die fast schon als verloren gelten mussten und jetzt dank der Zusammenarbeit vieler Partner in Israel und Deutschland mit neuen Kopien auf die Leinwand kommen. Werke, die hier kaum je zu sehen waren, stehen für eine Binnensicht auf ein Land, dessen Bild uns durch seine Omnipräsenz in den Tagesmedien allzu sehr verstellt ist. IM AUFBAU zeigt die ersten Schritte eines Filmlandes, das unter schwierigen Bedingungen Erstaunliches zuwege gebracht hat. Das Filmprogramm wird ergänzt um eine Reihe von Vorträgen und Gesprächen, die sich mit dem kulturellen und historischen Entstehungskontext der Filme befassen.
Am 04. Mai werden nach einer Einführung von Stewart Tryster die Filme Ashdod, Juni 1961 (Israel, 1961) und Etz O Palestine (Die wahre Geschichte Palästinas, Isreal, 1962) in der Originalfassung mit (englischen) Untertiteln gezeigt:
In wenigen Sekunden geht es von Urvater Moses zu Theodor Herzl, und gleich weiter zu den ersten zionistischen Siedlern. Nathan Axelrod zählt zu den Pionieren des israelischen Kinos. 1926 aus der Sowjetunion nach Palästina eingewandert, hatte er sich nach gescheiterten Versuchen, Spielfilme zu machen, schnell auf Kinowochenschauen verlegt. Die 1962 aus diesem Fundus entstandene ungewöhnliche Kompilation Etz O Palestine lässt uns Tel Avivs ersten Bürgermeister Meir Dizengoff zu Pferd erleben, die Einweihung des neuen Hafens von Tel Aviv, die Haarpracht Ben Gurions, ein Fußballspiel in Tel Aviv, die illegale Einwanderung nach Palästina, die Sümpfe im Norden und die Wüste im Süden Israels. Der Querschnitt durch die Geschichte des Landes, aus der Zusammenarbeit des Veteranen Axelrod mit den jungen Filmemachern Zilberg und Zohar entstanden, macht zugleich jene Stimmung naiver Unschuld spürbar, die Israel in den Jahren vor dem Sechs-Tage-Krieg prägte.
Aus der gleichen Zeit stammt auch der kurze Dokumentarfilm Ashdod, Juni 1961, der vom Aufbau der jungen Hafenstadt am Mittelmeer berichtet. Ashdod, erst 1957 inmitten von Sanddünen gegründet, zählt zu den klassischen Entwicklungsstädten Israels. 1961 begannen Neueinwanderer mit dem Bau des Hafens, der heute zu den wichtigsten Israels gehört. Ihr harter Alltag ist der aller Neuankömmlinge in Israel.
Die Film- und Veranstaltungsreihe wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Filmwissenschaft der FU Berlin und gefördert vom Hauptstadtkulturfonds, dem Bundesarchiv-Filmarchiv, der Botschaft des Staates Israel, dem Israel Film Fund, der Rabinovich Foundation und dem Forum for the Preservation of Audio-Visual Memory in Israel.