filmpädagogische Kinovorstellung, Lehrerfortbildung
Eldorado
im Rahmen der Film- und Veranstaltungsreihe IM AUFBAU. ISRAELISCHES KINO. EINE RETROSPEKTIVE
11.05.2008 19:00, Berlin
Beschreibung
Anlässlich des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels präsentiert das Zeughauskino/ Deutsches Historisches Museum Berlin (DHM) und die Jerusalem Cinematheque - Israel Film Archive in Kooperation mit der Bundeszentrale für poltische Bildung (bpb) eine Retrospektive des israelischen Films. Nach der Eröffnung der Filmreihe im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin wandert das Programm anschließend durch zahlreiche bundesdeutsche Kinos.
In der Retrospektive mit Arbeiten aus den 1950er bis 1970er Jahren sind Filme zu entdecken, die fast schon als verloren gelten mussten und jetzt dank der Zusammenarbeit vieler Partner in Israel und Deutschland mit neuen Kopien auf die Leinwand kommen. Werke, die hier kaum je zu sehen waren, stehen für eine Binnensicht auf ein Land, dessen Bild uns durch seine Omnipräsenz in den Tagesmedien allzu sehr verstellt ist. IM AUFBAU zeigt die ersten Schritte eines Filmlandes, das unter schwierigen Bedingungen Erstaunliches zuwege gebracht hat. Das Filmprogramm wird ergänzt um eine Reihe von Vorträgen und Gesprächen, die sich mit dem kulturellen und historischen Entstehungskontext der Filme befassen.
Am 11. Mai wird nach einer Einführung von Lihi Nagler der Film Eldorado (Israel, 1963) in der Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt:
Menahem Golan gehört zu den widersprüchlichsten Figuren der israelischen Filmszene. Als Regisseur und Drehbuchautor, vor allem aber als Produzent hat er wie kein anderer das kommerzielle Kino in Israel geprägt, und viele Filmleute haben ihre Karriere bei ihm begonnen. Während die Kritik ihn schmähte, waren die meisten seiner Produktionen Publikumserfolge, und von sieben Oscar-Nominierungen, die es für israelische Filme bis anhin gegeben hat, gingen vier an Golan.
Mit Eldorado, seiner ersten Regiearbeit, beginnt die Erfolgsgeschichte der sogenannten Bourekas: Nach einem billigen orientalischen Gebäck benannte Unterhaltungsfilme, die ihre Spannung aus dem Konflikt unterschiedlicher Ethnien beziehen und in deren Zentrum oft die Romanze eines Orientalen mit einer Ashkenazy steht. Benny, Krimineller aus Jaffa, wird aus Mangel an Beweisen von einem Mordvorwurf freigesprochen und will ein neues Leben beginnen. Doch sein erbitterter Widersacher, Polizeikommissar Buganov, will ihn um jeden Preis wieder im Gefängnis sehen. Seine einstigen Kumpane lassen ihn nicht aus ihren Fängen. Seine alte Liebe, die Prostituierte Margo, hängt noch immer an ihm, während sich ihm mit Noemi, der schönen Tochter seines Anwalts, ganz neue Aussichten bieten. In Noemis Oberschichts-Umfeld wiederum findet die junge Liebe wenig Beifall. In den engen Gassen der alten Hafenstadt Jaffa legt sich ein Netz von Intrigen immer enger um Benny, und seine guten Vorsätze scheinen zum Scheitern verurteilt.
Die Film- und Veranstaltungsreihe wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Filmwissenschaft der FU Berlin und gefördert vom Hauptstadtkulturfonds, dem Bundesarchiv-Filmarchiv, der Botschaft des Staates Israel, dem Israel Film Fund, der Rabinovich Foundation und dem Forum for the Preservation of Audio-Visual Memory in Israel.