filmpädagogische Kinovorstellung, Lehrerfortbildung
Hill 24 Doesn’t Answer
im Rahmen der Film- und Veranstaltungsreihe IM AUFBAU. ISRAELISCHES KINO. EINE RETROSPEKTIVE
29.04.2008 20:00, Berlin
Beschreibung
Anlässlich des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels präsentiert das Zeughauskino/ Deutsches Historisches Museum Berlin (DHM) und die Jerusalem Cinematheque - Israel Film Archive in Kooperation mit der Bundeszentrale für poltische Bildung (bpb) eine Retrospektive des israelischen Films. Nach der Eröffnung der Filmreihe im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin wandert das Programm anschließend durch zahlreiche bundesdeutsche Kinos.
In der Retrospektive mit Arbeiten aus den 1950er bis 1970er Jahren sind Filme zu entdecken, die fast schon als verloren gelten mussten und jetzt dank der Zusammenarbeit vieler Partner in Israel und Deutschland mit neuen Kopien auf die Leinwand kommen. Werke, die hier kaum je zu sehen waren, stehen für eine Binnensicht auf ein Land, dessen Bild uns durch seine Omnipräsenz in den Tagesmedien allzu sehr verstellt ist. IM AUFBAU zeigt die ersten Schritte eines Filmlandes, das unter schwierigen Bedingungen Erstaunliches zuwege gebracht hat. Das Filmprogramm wird ergänzt um eine Reihe von Vorträgen und Gesprächen, die sich mit dem kulturellen und historischen Entstehungskontext der Filme befassen.
Am 29. April wird nach Grußworten zur Eröffnung der Retrospektive der Film Hill 24 Doesn’t Answer (Israel, 1954) in der englischen Originalfassung gezeigt:
1948, die letzten Stunden des israelischen Unabhängigkeitskrieges. Eine kleine Gruppe von Freiwilligen macht sich auf, einen Hügel zu besetzen, bevor am Morgen UN-Kommissäre die Waffenstillstandslinien festlegen werden. Keiner von ihnen wird diese Nacht überleben. Eingebettet in diese dokumentarisch anmutende Rahmenhandlung erzählt Dickinsons Episodenfilm in Rückblenden mit den Erinnerungen seiner Protagonisten zugleich eine Geschichte der Gründung des Staates Israel. Drastisch wird ihm die Alternativlosigkeit jüdischer Existenz in Israel verdeutlicht.
Die wenigen Spielfilme, die in den Jahren nach der Staatsgründung entstehen konnten, warben stets um Unterstützung für den jungen Staat. Oft tragen sie die Handschrift ausländischer oder gerade immigrierter Filmemacher, oft ist ihre Dialogsprache Englisch. Auch Hill 24 Doesn't Answer verrät deutlich die Herkunft seines britischen Regisseurs – und ist dennoch ein Schlüsselwerk der israelischen Filmgeschichte. Wegen seiner Episodenstruktur gelegentlich mit Rossellinis Paisà verglichen, fasst der Film, der das in- wie ausländische Publikum gleichermaßen ansprach, alle wichtigen Argumentationslinien zionistischer Agitation geschickt zusammen.
Die Film- und Veranstaltungsreihe wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Filmwissenschaft der FU Berlin und gefördert vom Hauptstadtkulturfonds, dem Bundesarchiv-Filmarchiv, der Botschaft des Staates Israel, dem Israel Film Fund, der Rabinovich Foundation und dem Forum for the Preservation of Audio-Visual Memory in Israel.