Beschreibung
Ob Amokläufe oder Jugendkriminalität: Gewaltdarstellungen in Filmen oder in Computerspielen werden in der gesellschaftlichen Diskussion als Ursache für eine vermutete Zunahme an Gewaltbereitschaft vor allem bei Heranwachsenden gesehen. Es wird vermutet, dass durch die Präsenz von gewalttätigen Vorbildern Verhaltensmuster entstehen, die Verletzungen und Tötungen von Menschen als ein normales und letztlich Erfolg versprechendes Verhalten beinhalten. Die Hemmschwelle, Gewalt einzusetzen, könnte dadurch sinken, die Bereitschaft, Gewalt als Mittel der Konfliktlösung zu akzeptieren, könnte steigen.
Über 5.000 wissenschaftliche Studien haben das Verhältnis von medialer und realer Gewalt untersucht, ihre Ergebnisse sind jedoch nicht einheitlich, sondern teilweise widersprüchlich. Das Filmseminar will die wichtigsten Wirkungstheorien darstellen und bewerten.
In der neueren Forschung geht man nicht mehr von einer mechanischen Wirkung aus, sondern betrachtet die Beziehung von Gewalthandlung, Kontext und den Dispositionen der Zuschauer. Gewaltdarstellungen z.B. in Antikriegsfilmen und in Kriegsfilmen können gleichermaßen brutal sein, aber ihre Wirkungsabsichten unterscheiden sich. Dies wollen wir anhand verschiedener Filmbeispiele aufzeigen und diskutieren.
Der gesetzliche Jugendschutz verfolgt das Ziel, negative Wirkungen auf Altersgruppen, die die entsprechenden Inhalte nicht verarbeiten können, durch Beschränkungen zu verhindern. Wir wollen darstellen, welche gesetzlichen Bestimmungen es gibt und welche Kriterien verwendet werden.
Folgende Themen werden in dem Filmseminar behandelt
- Vom harmlosen Konsumenten zum mordenden Amokläufer? Subjektive Medientheorien und Medienwirkungsforschung
- Kontextbezogene Ansätze: Differenzierte Wirkungsbetrachtung anhand von Filmbeispielen
- Jugendschutz im Medienbereich: Rechtliche Grundlagen und Beurteilungskriterien
- Kriegsfilme und Kriegsberichterstattung: Vorstellung der interaktiven Lern-DVD "Krieg in den Medien"
- Medienpädagogik: Praktische Anregungen und Diskussion
Referenten:
Joachim von Gottberg, Geschäftsführung, Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)
Leopold Grün, Medienpädagogik, Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)
Veranstaltungsort:
Filmhaus Bielefeld
August-Bebel-Str. 94-96
33602 Bielefeld
Anmeldung und Informationen:
Arnold Hildebrandt
LAG Lokale Medienarbeit NRW e.V.
Emscherstraße 71
47137 Duisburg
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