Beschreibung
Philipp Stölzls Filmdrama
Goethe! (Deutschland, 2009) macht sich nicht viel Mühe, die dichterischen Freiheiten, die er sich nimmt, zu tarnen. Die biografischen Daten und Fakten haben sich dem dramatischen Entwurf zu beugen - Stölzl hält es also ähnlich, wie seinerzeit schon der Dichterfürst (und vor und nach ihm jeder Dichter). Insofern ist der schwungvolle Film ganz nebenbei auch ein selbstreferenzielles Stück Kinokultur, das seine Umgangsweisen mit Stoff und dramatischem Gegenstand freimütig offen legt.
Der Film steht damit interessanter Weise auch im Kontrast zu den gerade so in Mode geratenen Reenactment-Spektakeln, die von
Der Untergang (Deutschland 2004, Regie: Oliver Hirschbiegel) bis
Der Baader Meinhof Komplex (Deutschland 2008, Regie: Uli Edel) so sehr auf Authentizität und historische Genauigkeit setzen, dabei aber prinzipiell nichts anderes bieten können als Rekonstruktion und Spekulation. Insofern bietet sich
Goethe! an, einen genaueren Blick auf seine filmischen Ausdrucksweisen zu werfen und an exemplarisch ausgewählten Szenen zu analysieren, wie filmisches Erzählen funktioniert, welche Prämissen es setzt und welchen filmdramatischen Erfordernissen die Szene folgt.
Das Seminar im Rahmen der SchulKinoWoche Schleswig-Holstein 2011 wird nach einer kurzen Einführung in grundlegende Begriffe und Vorgehensweisen der Filmanalyse einzelne Sequenzen des
Goethe!-Films in Detailanalysen aufzubereiten versuchen.
Buchung der Fortbildung für Lehrkräfte über die Webseite des
Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) (Veranstaltungs-Nr.: DEU0872).
Anderweitig Intreressierte können sich über das Büro der SchulKinoWoche anmelden:
SchulKinoWoche Schleswig-Holstein
c/o Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)
Schreberweg 5
24119 Kronshagen
Tel:0431-5403159
www.schulkinowoche.lernnetz.de