Beschreibung
Die gegenwärtige Re-Politisierung im Dokumentarfilm gibt Anlass, das Verhältnis von Politik und Film erneut zu denken. An drei Tagen beschreiben Vorträge und Panels an ausgesuchten Fragestellungen das Feld zwischen konstatiertem Boom des Dokumentarischen und vermeintlicher Rückkehr zur Politik.
Zum Auftakt erfolgt eine Kartografie dieses Feldes: Neben Kino und Fernsehen gehören vor allem die Künste, politisch aktive Gruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen zu den institutionellen Orten, an denen Dokumentarfilme heute politische Wirksamkeit für sich reklamieren.
Die Tagung verfolgt dann die zentrale Frage, was eigentlich das Politische an einem Dokumentarfilm wäre: ist es das behandelte Thema, die radikale Formensprache, die intendierte Wirkung oder der tatsächlich eintretende Effekt? Welche Rolle spielt dabei die zwischen stellvertretendem Sprechen und der Organisation von Zeugenschaft aufgespannte Problematik der Repräsentation? Und welche Funktion erfüllt das Etikett der Propaganda aktuell im Dokumentarfilm?
Mittels der momentan diskutierten Differenz zwischen Politik und Politischem gilt es schließlich, Dokumentarfilme auf ihr Politikverständnis hin zu befragen und Perspektiven für das Moment des Politischen zu eröffnen: Setzen Filme auf das Konsensmodell oder auf die Konflikthaftigkeit des Politischen?
Es referieren und diskutieren u. a.: Jan Verwoert, Julia Zutavern, Robert Misik, Judith Keilbach, Ursula Frohne, Vrääth Öhner, Philip Scheffner und die Mitglieder der Diskurswerkstatt Bochum-Dortmund.
Eine Veranstaltung der Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW und der Diskurswerkstatt Bochum-Dortmund, in Kooperation mit der Stadt Köln, AG Dok und dem Filmbüro NW.
Information und Anmeldung:
www.dokumentarfilminitiative.de.