4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage (Kinostart 22.11., Concorde) des Regisseurs und Drehbuchautors Cristina Mungiu wurde von der Jury der Evangelischen Filmarbeit als Film des Monats November 2007 empfohlen. Der rumänische Film erzählt von Otilia und ihrer Freundin Gabita, die im Rumänien des Diktators Ceausescus eine illegale Abtreibung plant. Dabei erleben die jungen Frauen eine Kette von Schikanen und Demütigungen. Der Film, so die Jury, "plädiert nicht für oder gegen die Abtreibung, sondern zeigt die individuelle Bedrängnis zweier Frauen in einer verwahrlosten und unbarmherzigen Gesellschaft." In konsequenter Verdichtung entstünden "einprägsame Bilder, die dem Schrecken, der Angst, der Einsamkeit, aber auch dem Mut zur Hilfe und der Belastbarkeit der Freundschaft Ausdruck verleihen." Das Drama der Selbstbehauptung, fasst die Jury zusammen, fordere einen Preis an der Grenze des Zumutbaren. Der Film wurde in Cannes 2007 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion. ub
www.filmdesmonats.de