Chala, der Protagonist in
Conducta - Wir werden sein wie Che, wächst unter schwierigen Umständen in Kubas Hauptstadt Havanna auf. Doch der lebenslustige Junge weiß sich zu helfen. Mit nur 11 Jahren verdient er den Unterhalt für sich und seine alkoholkranke Mutter, indem er Kampfhunde pflegt und Tauben züchtet. Zwar bringen ihn seine Lebensverhältnisse regelmäßig mit der Schule und dem Gesetz in Konflikt, aber er schafft es immer wieder, sich herauszuwinden – nicht zuletzt dank seiner Lehrerin Carmela, die sich bereits Generationen von "Problemschülern" angenommen hat. Als diese jedoch mehrere Wochen lang krankgeschrieben ist, spitzt sich die Situation zu und Chala wird in ein Erziehungsheim verwiesen. Um ihn zurückzuholen, muss Carmela ihren Posten riskieren.
In der Begründung der Jury heißt es: "Mit Studenten und einem offenen Konzept hat Regisseur Ernesto Daranas den Film entwickelt, der in Kuba zu einem Publikumsliebling wurde. Dazu haben sicher nicht nur seine so warmherzige wie mutige Bilderbuchlehrerin und sein quicklebendiger Hauptdarsteller, sondern auch zahlreiche kritische Seitenhiebe beigetragen. Das ungeschönte Bild zerrütteter familiärer Verhältnisse, die schon Kinder zum Broterwerb zwingen, oder eines Erziehungssystems, dessen junge und smarte Repräsentanten methodische Effizienz und Vorschriftsmäßigkeit bis hin zur kleinlichen Beanstandung eines katholischen Heiligenbildchens im Klassenzimmer als Richtlinien ihrer Pädagogik betrachten, bezeugen eine sympathische Parteinahme für die Bedrängten. Eine Fülle von Details, Motiven und Beobachtungen bilden ein dichtes Gewebe, das uns einen realistischen Blick auf den kubanischen Alltag ermöglicht – und noch immer eine Ahnung vom einstigen Schwung eines idealistischen Aufbruchs vermittelt."