Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat den Film
Boyhood (USA 2014) des US-amerikanischen Regisseurs Richard Linklater zum Film des Monats Juni gewählt.
Über zwölf Jahre hat Autorenfilmer Linklater an seiner Coming-of-Age-Geschichte gearbeitet.
Boyhood beginnt, als seine Hauptfigur Mason sechs Jahre alt ist und endet mit seinem Eintritt ins College. Jedes Jahr hat Linklater mit denselben Darstellern/innen seiner Film-Familie einige Szenen gedreht. In der Montage fügt sich dies zu einem knapp dreistündigen Film zusammen, in dem man dem Erwachsenwerden von Mason und seiner Schwester zusehen kann und erfährt, wie sich die Eltern und ihre Lebenspläne, Ideale und Einstellungen verändern.
Dabei erzähle der Film, wie die Jury in ihrer Begründung festhältt, nebenbei auch "von richtigen und falschen Entscheidungen, von der Bildung einer Persönlichkeit und der Toleranz, die nötig ist, um das Zusammenleben in modernen Patchworkfamilien zu meistern." Die Veränderung der Filmfiguren wird anhand der real älter werdenden Darsteller/innen deutlich. Insofern sei
Boyhood auch ein Film über die Zeit, bei dem den Zuschauer/innen bewusst werde, was man "am eigenen Leben nicht wahrnehmen kann: wie sich Erlebnisse und Erfahrungen, glückliche und schmerzliche, im Laufe der Jahre zu einer Biografie verdichten".
Die Jury der Evangelischen Filmarbeit würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
Weitere Informationen:
www.filmdesmonats.de