Beim 29. Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS 2006, das erstmals unter dem Dach des Deutschen Filminstituts (DIF) in Frankfurt am Main stattfand, konkurrierten 21 Filme aus 17 Ländern und allen Kontinenten um die LUCAS-Preise. Die paritätisch aus Fachleuten und Kindern zusammengesetzte LUCAS-Jury vergab ihren ersten Preis an den koreanischen Film
Mein kleiner Bruder (An-Nyoung; Südkorea 2005) von Lim Tai-hyung. Er erzählt realitätsnah und eindringlich eine Geschichte von Leben, Krankheit und Tod anhand einer Familie mit zwei Söhnen, von denen der ältere an einem Gehirntumor erkrankt. – Der zweite Preis der Jury ging an den deutschen Film
Paulas Geheimnis von Gernot Krää. Paula stammt aus bürgerlichem Elternhaus und träumt von einem Märchenprinzen. Dieses Geheimnis vertraut sie allein ihrem Tagebuch an. Als es von einer rumänischen Straßenkinderbande gestohlen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Zusammen mit ihrem etwas ungehobelten Klassenkameraden Tobi, der den Diebstahl beobachtete, versucht sie das Tagebuch wieder in ihre Hände zu bringen, was für die Kinder zu einem großen Abenteuer führt und den Beginn einer wunderbaren Freundschaft markiert. – Erstmals hatte die Jury auch einen Preis für den besten Kurzfilm zu vergeben, den der Marrokaner Ali Benkirane für
Amal erhielt. Die so einfache wie eindringliche Geschichte handelt von einem kleinen Mädchen, das davon träumt, später einmal Ärztin zu werden, aber schließlich dazu bestimmt wird, die Schule zu verlassen und im Elternhaus mitzuarbeiten. – Weitere Preisträgerfilme siehe Website des Festivals).
Im Vorfeld des Festivals veranstaltete LUCAS in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und dem Medienzentrum Frankfurt e.V. eine Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer zur Arbeit mit den gezeigten Filmen im Unterricht. Zum ersten Mal wurden darüber hinaus in Kooperation mit der bpb während des Festivals zu drei Filmen des Wettbewerbs mit großem Erfolg Kinoseminare durchgeführt.
www.lucasfilmfestival.de