2012 jährt sich der Geburtstag des preußischen Königs Friedrichs II. zum 300. Mal. Das Filmmuseum Potsdam zeigt daher ab 25. Januar eine Ausstellung, die das Ausstellungsprojekt
Friderisiko der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg begleitet und ergänzt. Die Schau mit dem Titel
Der falsche Fritz. Friedrich II. im Film läuft bis zum 3. März. In vier Kapiteln erzählt sie, wie Preußen-Filme Mythen mitkonstruierten, dem Kommerz verpflichtet oder Teil der NS-Propaganda waren.
Friedrich II., besser bekannt als Friedrich der Große, ist bis heute ein viel diskutiertes Politikum. Sobald er in Deutschland auf der Kinoleinwand erschien, gab es heftiges Pro und Contra. Viele der historische Filmaufnahmen entstanden an Originalschauplätzen in Potsdam oder im Babelsberger Ufa-Studio.
Mehr als 40 Kino- und Fernsehfilme formten seit 1910 das Bild des Preußenkönigs, das vor allem ein Schauspieler geprägt hat: Otto Gebühr. Zwischen 1920 und 1942 verkörperte er ihn fünfzehn Mal. Gebührs Erscheinung wurde so sehr mit Friedrich II. identifiziert, dass gutgläubige Kinogänger ihn auf der Straße mit „Eure Majestät“ ansprachen. Das ist mehr als eine erheiternde Anekdote, weist sie doch auf die Sehnsüchte und Wünsche der Deutschen, vor allem in den Jahren der Weimarer Republik, denn Filme sind politische und kulturgeschichtliche Seismographen ihrer Entstehungszeit.
Im Kino des Filmmuseums sind 2012 neben sämtlichen verfügbaren Friedrich-Filmen ergänzende Vorträge, Gespräche und Buchpräsentationen vorgesehen.
Weitere Informationen
www.filmmuseum-potsdam.de