Auf dem 11. Internationalen Filmfestival für Kinder und junges Publikum in Chemnitz erhielt der Wettbewerbsbeitrag
Gilles (Buitenspel; Belgien 2005) von Jan Verheyens gleich drei Hauptpreise: den Preis der 18-köpfigen europäischen Kinderjury, den für den besten Kinderdarsteller an Ilya Van Malderghem sowie den von einer internationalen Fachjury vergebenen Hauptpreis der Stadt Chemnitz. Erzählt wird die Geschichte des zwölfjährigen Gilles, der von einer Karriere als Fußballspieler träumt. Der plötzliche Tod seines Vaters stürzt den Jungen aber in eine schwere Krise und eine Fußverletzung zwingt ihn sogar dazu, mit dem Sport ganz aufzuhören. Dieser schmerzhafte Prozess der Akzeptanz und Neuorientierung wird in faszinierenden Bildern mit viel Humor vermittelt.
In der Kategorie Jugendfilm ging der Preis der internationalen Fachjury an den schwedischen Film
God Save the King von Ulf Malmros. In erfrischend unkonventionellen Bildern ist zu sehen, wie vier junge Musikerinnen, die gemeinsam eine Band gründen, trotz beruflicher und privater Rückschläge an ihrem Ziel festhalten. Die Jugendjury entschied sich dagegen für den iranischen Film
Der Bluthänfling (Sineh Sorkh) von Praviz Sheikhtadi, und bewies einmal mehr, dass Jugendliche nicht nur Unterhaltung im Kino suchen, sondern auch bereit sind, sich mit schwierigen Themen auseinander zu setzen. Im Film geht es um Glaubensfragen und den Umgang mit religiösen Symbolen vor dem Hintergrund der christlichen und der islamischen Religion. Nach dem vermeintlichen Tod ihres Freundes, der einen Abhang hinunterstürzte, versuchen zwei Jungen aus christlich-orthodoxem und muslimischem Elternhaus, ihn mit Hilfe eines Kreuzes und einer Reliquie ins Leben zurückzurufen.
In der Sonderreihe "Blickpunkt Deutschland" erhielt der im November 2006 startende Film
Pingpong von Matthias Luthardt den diesjährigen Förderpreis der DEFA-Stiftung.
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