Unter dem Titel
Die Frauen von Ravensbrück – Das Videoarchiv hat die Filmemacherin Loretta Walz 50 Interviews mit überlebenden Frauen aus den Konzentrationslagern Ravensbrück, Lichtenberg und Moringen ins Internet gestellt. Ab sofort können rund 120 Stunden Filmmaterial und zusätzliche Informationen im Netz abgerufen werden.
Die Interviews bildeten die Basis für den Film
Die Frauen von Ravensbrück, der 2006 mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet wurde. Die Videos sind eingebettet in eine Datenbank, die unter anderem die kompletten Abschriften der Interviews und Biografien der Protagonistinnen enthält.
Geplant ist, mit Hilfe weiterer Förderungen den gesamten Bestand von mehr als 200 Videointerviews, die Walz seit 1980 mit Frauen aus 23 Ländern West- und Osteuropas geführt hat, langfristig zu sichern und für die schulische und außerschulische politische Bildungsarbeit sowie für Wissenschaft und Forschung zugänglich zu machen.
Um die Materialfülle für die Schüler- und Bildungsarbeit handhabbar zu machen, wurde ein „Schüler-Account“ geschaffen. Dieser Zugang zum Videoarchiv konzentriert sich im Kern auf die zentralen, markantesten und auch repräsentativsten Teile der Interviews.
Gefördert wird das Projekt von der Kulturstiftung des Bundes, dem Brandenburger Bildungsministerium sowie der Stiftung Großes Waisenhaus
zu Potsdam.
Das ehemalige Frauen-KZ Ravensbrück liegt bei Fürstenberg/Havel, etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin. Nach Angaben der 1956 eingerichteten
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten waren dort von 1939 bis 1945 rund 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche inhaftiert. Mehrere zehntausend Menschen kamen dort zu Tode. (rk)
www.videoarchiv-ravensbrueck.de