Fotografie und Film versuchen seit Jahrhunderten, die dreidimensionalen Bildwelten unserer Wahrnehmung zu erfassen und wiederzugeben. Der offensichtliche Durchbruch des 3D-Kinos markiert nun den Anfang einer rasanten technologischen Entwicklung in der Unterhaltungsindustrie, die ihr Multimedia-Angebot zunehmend auf dreidimensionale Formate erweitert. Die Arbeitsvorschläge regen Schülerinnen und Schüler ab der 3. Jahrgangsstufe an, der Faszination am räumlichen Seherlebnis und den Geheimnissen der 3D-Illusion in den Fächern Deutsch, Kunst, Sachkunde, Physik und Sozialkunde nachzuspüren. Fächerübergreifendes Arbeiten bietet sich bei dieser Thematik an.
Ab Jahrgangsstufe 4
3D steht für dreidimensional und bedeutet "räumlich", da jedes Bild Länge, Breite und Tiefe besitzt. Betrachten wir dagegen herkömmliche Filmbilder auf einem Blatt Papier, einem Foto, im Fernsehen oder im "normalen" Kino, ist das Bild zweidimensional (2D): Es hat eine bestimmte Breite und eine bestimmte Höhe, aber es ist flach.
Auf den nachfolgenden Filmbildern finden sich einige Techniken, wodurch ein Bild auf einem Blatt Papier "räumlich" gestaltet werden kann.
Schau dir das 2D-Bild aus dem Film
Oben genau an.

Szenenbild aus "Oben" (Foto: Walt Disney Motion Pictures Germany)
Betrachte auch das Filmbild zu
Coraline.

Szenenbild aus "Coraline" (Foto: Universal Pictures Germany)
Beantworte anschließend folgende Fragen:
- Beschreibe genau, was du auf den Bildern siehst. Welche Personen und Dinge befinden sich:
- im Vordergrund
- im Mittelgrund
- im Hintergrund
Wieso erscheinen manche Dinge weiter hinten, manche weiter vorne im Raum? - Zeichne dann ein farbiges Tunnelbild wie im Filmbild zu Coraline. Was musst du beachten, damit der Tunnel "räumlich" wirkt?
Zeichne anschließend Menschen unterschiedlicher Größe in den Tunnel (du kannst auch Figuren aus Katalogen ausschneiden und einkleben).
Präsentiere dein Bild in der Klasse und besprecht gemeinsam den Zusammenhang von Größe, Anordnung im Bild und der "räumlichen" Wirkung.
Ab Jahrgangsstufe 9
- Zeichnen Sie eine Stadtlandschaft unter Anwendung der Linearperspektive.
- Versetzen Sie sich in die Lage eines/r 3D-Kameramanns/frau. Noch bevor die erste Klappe fällt, müssen Sie entscheiden, welche Dinge und Personen im Film auf der Bildebene "vor", "auf" und "hinter" der Leinwand platziert werden. Betrachten Sie die Fotos oben und überlegen Sie gemeinsam, welche Teile der Abbildung Sie in Ihrem 3D-Film in die Tiefe hinter der Leinwand verschieben wollen, welche auf der Leinwand positioniert und welche in den Kinosaal hinein ragen sollen.