Auch in diesem Sommer drängen aufwendig produzierte Fortsetzungsfilme in die Kinos.
Spider Man 3 (Sam Raimi, USA 2007) setzte den Anfang, gefolgt von
Pirates of the Carribean – Am Ende der Welt (Gore Verbinski, USA 2007) und
Oceans Thirteen (Steven Soderbergh, USA 2007). Gänzlich neu ist dieses Phänomen nicht, versichert sich doch vor allem Hollywood mit vertrauten Figuren und Handlungskonzepten traditionell der Gunst seines häufig jugendlichen Publikums. Ganz offensichtlich bietet der Rückgriff auf bekannte filmische "Markenzeichen" eine gewisse Garantie für die Amortisation der in der Regel erheblichen Produktionskosten.
Fortsetzungen basieren immer auf den Erfolgen des Erstlings und setzen darauf, dessen Publikum weiterhin begeistern und ins Kino locken zu können. Auch deswegen hat sich das Sequel den Vorwurf eingehandelt, im Prinzip nichts anderes als die einfallslose Variation des Originals mit erhöhten Schauwerten zu sein. Denn immer muss sich dieses Filmformat dramaturgisch mit einem oder mehreren Vorgängern – oder Nachfolgern – messen lassen. Dabei gibt es zahlreiche Fortsetzungen, die ihren "Ursprungsfilm" qualitativ längst überrundet haben, frei nach dem Motto, aus Fehlern klug zu werden. Die Kinofenster-Themenausgabe zu Sequels reflektiert und hinterfragt die dramaturgischen Konzepte, die Produktions- und Rezeptionsmechanismen, die sich hinter dem Phänomen dieser Serienfilme verbergen.
Im Mittelpunkt stehen drei aktuelle Blockbuster-Serien. Die Animationskomödie
Shrek der Dritte (Chris Miller, Raman Hui) setzt mit Parodie und Demaskierung von Märchen, Mythen, Popkultur und Konventionen weiterhin auf Family Entertainment, tut sich jedoch mit innovativen Impulsen etwas schwer. Dreh- und Angelpunkt des Action-Thrillers
Stirb langsam 4.0 (Len Wiseman) ist natürlich weiterhin Bruce Willis, der sich in der Figur des hartgesottenen New Yorker Polizisten John McClane erneut als Kämpfer gegen den Terror – diesmal in Gestalt eines infamen Computer-Hackers – bewährt.
Harry Potter und der Orden des Phönix (David Yates) wiederum, die Filmadaption des fünften Buches der Zauberer-Saga von Joanne K. Rowling, kann als Sonderfall der Spezies betrachtet werde. Der mittlerweile 15-jährige Jungmagier Harry Potter muss nicht nur die Rache des Finsterlings Lord Voldemort fürchten, sondern sich zugleich mit Machtmissbrauch und Totalitarismus auseinandersetzen.