Fernab von Politik, Kriegsfilm-Action und Heldenepos erzählt
The Messenger von Opfern, die der Krieg abseits der Krisenherde in Irak und Afghanistan fordert: trauernde Hinterbliebene und von Kriegseinsätzen traumatisierte Rückkehrer, die gegen den Verlust von Sinn und Lebensfreude und für eine Wiedereingliederung in einen normalen Alltag kämpfen. Im Mittelpunkt der Charakterstudie stehen sozialpsychologische Fragen des Umgangs und Verarbeitens von Grenzerfahrungen und Extremsituationen. Dies erfolgt innerhalb eines ebenso emotionalen wie moralischen Spannungsfelds zwischen militärischer Staatsräson und persönlicher Integrität. Dabei reflektiert der Film nicht nur universelle Themen wie Verlust, Trauer und Entwurzelung, sondern erzählt auch von Freundschaft, Liebe und Lebenswille, die jedoch nur als Hoffnung - nicht als Ausweg in Erscheinung treten.
Folgende Arbeitsanregungen beleuchten neben inhaltlichen Themen auch filmgestalterische Fragen zu
The Messenger, durch die Schüler/innen ab der 9. Jahrgangsstufe zur konstruktiven Nutzung des Mediums Film befähigt werden sollen. Einige Aufgaben basieren auf Beobachtungsaufträgen, die den Schülern/innen vor dem Filmbesuch erteilt werden sollten.
Wählen Sie einen der folgenden Schreibaufträge. Präsentieren und vergleichen Sie anschließend Ihre Texte in Kleingruppen.
- Verfassen Sie einen inneren Monolog aus Wills Sicht, in dem er seine Konflikte und Gefühle nach Rückkehr in die Heimat schildert. Womit hat Will zu kämpfen?
- Verfassen Sie einen Tagebucheintrag aus Sicht von Olivia, in dem sie begründet, warum sie ihre aufkeimenden Gefühle zu Will nicht zulassen kann.
- Schreiben Sie einen Entschuldigungsbrief an Will aus Sicht jenes Vaters, der ihn bei der Benachrichtigung über den Tod seines Sohnes angegriffen hat. Erklären Sie die Reaktion und erläutern Sie den Sinneswandel.