Carlos wurde von seiner großen Liebe Julia beim ersten Date im Kino versetzt. Was ist aus den beiden 15 Jahre später geworden? Carlos arbeitet beispielsweise als erfolgreicher Rechtsanwalt und langweilt sich in seiner erstarrten Ehe mit Maria. Da trifft er Julia plötzlich bei einer Ausstellungseröffnung wieder. Oder Julia und Carlos haben sich doch noch gefunden und geheiratet. Sie haben einen kleinen Sohn und sind das glücklichste Paar der Welt, bis sich Carlos beim Fußballspielen in einen Mann verliebt. Carlos verlässt seine Familie, doch immer wenn er seinen Sohn sehen will, sieht er auch Julia wieder. Oder Carlos ist immer noch Junggeselle und kann einfach keine Frau finden, die zu ihm passt. In seiner Not wendet er sich an eine Vermittlungsagentur und trifft auf Julia. – Amores Possiveis: drei mögliche Liebesbeziehungen in Rio. Vor dem Hintergrund einer geplatzten Verabredung spielt Sandra Werneck in ihrem zweiten Kinofilm drei Varianten einer Zukunft des Paares durch. Es sind nicht unbedingt die naheliegendsten. Doch was ist schon naheliegend, wenn man sich zum ersten Mal trifft? Vielleicht sind dies nur Carlos' Gedanken, während er auf Julia wartet? Der Film spielt mit der Unvorhersehbarkeit der Zukunft, mit der Unwahrscheinlichkeit, dass sich unsere Vorstellungen von ihr erfüllen und dem Zwang, trotzdem Entscheidungen treffen zu müssen. Um seine zweite Chance mit Julia zu nutzen, müsste Carlos viel riskieren: seine Ehe, seine neue Liebe, seine Freiheit. In jeder Episode wird er anders entscheiden. Auch wenn die Geschichten an einigen Stellen ins Kitschige abrutschen, macht es Spaß, die Figuren in ihren völlig unterschiedlichen Lebenssituationen zu verfolgen.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.07.2003