Henry Chinaski (als Alter Ego des Schriftstellers Charles Bukowski) ist jemand, der es bei keinem Job lange aushält. Mal lässt er als Eisauslieferer die Fracht schmelzen, mal kümmert er sich als kurzfristig angeheuerter Arbeiter nicht um das Rauchverbot. Er träumt von einem Leben als Schriftsteller und steckt es weg, dass die Verlage seine Manuskripte nicht veröffentlichen. Und wenn er zufällig durch Wetten zu Geld kommt, bringt er es gerne mit schönen und trinkfesten Frauen durch. Eine seiner Barbekanntschaften zieht sogar bei ihm ein, allerdings nur bis zum großen Krach, dann folgt die nächste Eroberung. – Bent Hamer, der schon mit Kitchen Stories eine Kostprobe lakonischen Humors gab, begleitet seinen Helden ohne Fortune bei allen Tiefschlägen. Der Film, ein Drama über das menschliche und künstlerische Scheitern, basiert auf Bukowskis gleichnamigem Roman und entführt in eine Welt voller Desillusionen. Momente des Glücks und der Aufmunterung findet das verkannte Genie nur beim Schreiben. Wahrhaftig wirkt die Geschichte nicht zuletzt wegen der überzeugenden Darstellung von Matt Dillon und der bissigen und fast literarischen Kommentare des Protagonisten aus dem Off.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2005