Das Meer spielt eine Rolle, die Farbe Rosa und die Erinnerung – oder das, was man dafür hält. Eine junge Frau ist unterwegs in Amerika, allein. Sie trifft Menschen und entzieht sich wieder, heftet sich einem abgehalfterten Sänger an die Fersen, ein Mann mit Pistole taucht auf. Wie das alles zusammenhängt, ist nicht leicht zu durchschauen, denn die Grenzen zwischen Wirklichkeit und reiner Vorstellung sind verschoben bis zur Unkenntlichkeit. –
Love me von Laetitia Masson ist kein Liebesfilm, sondern ein Film über die Liebe; der letzte Teil einer Trilogie, die mit
Haben (oder nicht) begann, in dem die Liebe noch einen verhalten zuversichtlichen Schlusspunkt setzte. Aber bereits in
A vendre ähnelte sie einem komplexen Vexierbild. In
Love me ist sie ganz zum Rätsel geworden. In schlafwandlerischer Trance vermischt der Film Begegnungen, Gefühle und Sehnsüchte zu einem verwirrenden, doch gerade in seiner Unbestimmtheit sehr reizvollen Ganzen. Irrlichternd im Zentrum, entrückt und gleichzeitig unbeirrbar, Sandrine Kiberlain wie in den beiden anderen Filmen der Trilogie in der Rolle der Protagonistin.
Autor/in: Tamara Dotterweich, 01.03.2001