Die Fortsetzung um den grünen Oger Shrek setzt dort an, wo der erste Teil endete: Shrek und Prinzessin Fiona, die aus Liebe zu ihm auch zu einem Oger geworden ist, kommen gerade aus ihren Flitterwochen zurück, als sie eine Einladung von Fionas Eltern an den Königshof erreicht. Trotz Shreks dunkler Vorahnung machen sich die beiden zusammen mit Esel auf den Weg. Im Königreich schlägt den beiden Ogern offen Ablehnung entgegen, selbst Fionas Eltern treten ihrer Tochter mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Der König hätte seine Tochter viel lieber mit Prinz Charming verheiratet, dem eitlen Sohn der "Guten Fee". Gemeinsam mit der Zauberin schmiedet er ein Komplott und heuert den Gestiefelten Kater an, der Shrek aus dem Weg räumen soll. – Noch perfekter und ausgereifter in seiner Technik präsentiert sich die Fortsetzung des CGI-Animationsfilms, der nun nicht nur die Protagonisten/innen, sondern auch alle Nebenfiguren bis zum menschlichen Fußvolk täuschend echt aus dem Computer generiert. Unterhaltsam greift der im Reich der Fantasie und des Märchens angesiedelte Film typische Alltagskonflikte auf, die um die Themen Familie, Freundschaft, Ehe, Toleranz und Akzeptanz kreisen. Shrek und Fiona müssen über den ersten Ehekrach hinweg ihre Beziehung festigen, zusammen mit Esel und der hier eingeführten Figur des Gestiefelten Katers ihre Freundschaft neu definieren; Fionas Eltern und der Hofstaat müssen zu mehr Toleranz gegenüber dem Andersartigen, Fremden finden, und alle Beteiligten ihre Rollen und ihr Selbstbild hinterfragen und die Grenzen zwischen Sein und Schein ausloten. Mit diesen Themen rücken der verspielte Witz und die fantastischen Elemente des ersten Teils in den Hintergrund, werden aber auch verstärkt die älteren Jugendlichen und alle Erwachsenen angesprochen. Bis zum letzten Gag im Abspann ist der Film überdies mit zahlreichen literarischen und filmischen Anspielungen und Zitaten versehen, die in ihrem Erkennungswert allein schon pures Vergnügen bereiten.
Autor/in: Holger Twele, 01.07.2004