Just am Tage ihrer Hochzeit wird Susan von einem Meteoriten getroffen und verwandelt sich daraufhin in eine riesenhafte Gestalt. Das alarmierte Militär macht kurzen Prozess. Susan wird an einen geheimen Ort mit anderen so genannten Monstern – vom mutierten Genforscher zum radioaktiv verstrahlten Rieseninsekt – gebracht. Während Susan noch mit ihrer neuen Rolle hadert, bedroht der Außerirdische Gallaxhar die Erde. Im Dienste der Regierung sollen nun die Monster die Invasion der Aliens verhindern. Susan fühlt sich überfordert, wächst aber schließlich mit Unterstützung der anderen Monster – nicht nur körperlich – über sich hinaus.
Vor allem in seiner dreidimensionalen Fassung setzt der computeranimierte Film auf Überwältigung. Beschränkten sich 3D-Effekte in der Vergangenheit nur auf einzelne markante Szenen, ist
Monsters vs. Aliens von Anfang an durchgehend auf Tiefenwirkung und Plastizität angelegt. In Verbindung mit rasant
montierten Actionszenen und extrem dynamischen
Kamerabewegungen entsteht durch dieses Spiel mit Handlungsebenen, Nähe und Ferne eine teils verblüffende Seherfahrung. Hinter dem Spektakel tritt die Geschichte einer jungen Frau, die unfreiwillig zur Superheldin wird und dank ihres neuen Körpers an Selbstbewusstsein gewinnt, allerdings deutlich zurück. Erlebt Susan in ihrer Riesengestalt, dass sie unabhängig von ihrem Mann sein und selbst Probleme bewältigen kann, darf sie letztlich nicht wieder in ihren menschlichen Körper zurückkehren. Nur als übergroße Superheldin kann sie ihr neues Selbstwertgefühl behalten. So eignet sich die widersprüchliche Emanzipationsgeschichte nur bedingt als Ausgangspunkt, um in lebensweltlich orientierten Fächern im Schulunterricht über den Wert von Selbstvertrauen, Identität und Mut zu sprechen. Spannender hingegen ist der Blick hinter die digitalen Kulissen: wie unbewegliche Gegenstände in Animationsfilmen zum Leben erwachen, wie 3D-Effekte hergestellt werden und wie sich dadurch im Vergleich zu "konventionellen" zweidimensionalen Filmen die Wahrnehmung verändert.
Autor/in: Stefan Stiletto, 31.03.2009
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