Von Pressevertretern/innen umringt erreicht Marilyn Monroe den Londoner Flughafen des Jahres 1956. In den dortigen Pinewood Studios soll die Filmdiva in der Komödie
Der Prinz und die Tänzerin von Regisseur Sir Laurence Olivier eine Hauptrolle übernehmen. Doch die Dreharbeiten erweisen sich wegen der Stimmungsschwankungen Monroes als schwierig – insbesondere Laurence Olivier bringen die ständigen Verspätungen und Unsicherheiten des Stars regelmäßig auf die Palme. Lediglich der 23-jährige Laufbursche Colin Clark findet mit seiner naiven Art einen Zugang zu Marilyn und verbringt einige unbeschwerte Tage mit ihr.
My Week with Marilyn basiert auf den 1995 veröffentlichten Memoiren
The Prince, the Showgirl and Me von Colin Clark. Dementsprechend steht die Beziehung zwischen der verführerischen Marilyn und dem Jungen, der sich freilich in die Leinwandgöttin verliebt, im Zentrum des Films. Die vielen Nebenhandlungsstränge rücken hingegen mit zunehmender Laufzeit in den Hintergrund. Regisseur Simon Curtis inszeniert sein Kinodebüt als klassisches Erzählkino ohne große filmische Experimente, das auf die talentierten Darsteller/innen setzt und an den ähnlich gelagerten
Ich & Orson Welles (Me and Orson Welles, 2008) von Richard Linklater erinnert. Als Pluspunkt erweist sich die Ausstattung des Films, die in jeder Szene 1950er-Jahre-Flair versprüht.
Im Schulunterricht kann insbesondere die Figur der Marilyn Monroe und damit verbunden die Thematik Starkult ins Zentrum einer Analyse rücken. So verzweifelt die von Michelle Williams imposant dargestellte Monroe an den Anforderungen, die an die "schönste Frau der Welt" gestellt werden, und möchte nicht nur als Ikone, sondern auch als Mensch erkannt werden: "People always see Marilyn Monroe. As soon as they realize I'm not her, they run." Für die Schieflage zwischen dem Image eines Stars und der Person dahinter bietet sich die Einbeziehung aktueller Beispiele wie das Schicksal von Amy Winehouse an. Anhand verschiedener Filmszenen kann, um die Medienkompetenz der Schüler/innen zu schulen, ebenfalls die Frage erörtert werden, mit welchen Mechanismen die Medien das Image eines Stars erschaffen.
Autor/in: Christian Horn, 05.04.2012
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