Die Jury der Evangelischen Filmarbeit zeichnet als Film des Monats Mai
Attenberg (Kinostart: 10. Mai) von Athina Rachel Tsangari aus.
"Auf den ersten Blick ist der Film von Athina Rachel Tsangari eine Erzählung über eine junge Frau, die sich aus einer ödipalen Bindung löst, ihre Sexualität erprobt und plötzlich auf sich gestellt ist. Auf den zweiten Blick aber weitet sich der klassische Stoff zu einer subtilen Erforschung der Spezies Mensch. Der Titel ist eine Verballhornung des Namens von David Attenborough, eines bekannten britischen Naturfilmers, von dessen Tierdokumentationen die Hauptfigur Marina besessen scheint. In beinahe surrealen, schön komponierten Szenen erprobt sie Gesten, Bewegungen, Geräusche, Sprache und Musik – bis sie am Ende ihren sprachlos gewordenen Vater mit einem Popsong aus dieser Welt in die nächste führen kann. Wie kommunizieren wir? Wie bauen wir Beziehungen auf? Wie entwickeln wir uns, und wie bewegen wir uns in der Umgebung, die wir geschaffen haben? Mit solchen weitreichenden Fragen schlägt der Film den Bogen vom modernen, krisengeschüttelten Griechenland zur griechischen Philosophie, die den Menschen als Individuum sieht, das doch erst in der Beziehung zu anderen zu sich kommen kann", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
Weitere Informationen:
www.filmdesmonats.de