Wer sich Filme im Original ansieht, lernt leichter Englisch. Noch
größer ist der Erfolg allerdings, wenn man auch die englischen
Untertitel einblendet. Texte in der eigenen Muttersprache lenken
dagegen von den Gesprächen ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von
Holger Mitterer vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik und James
McQueen von der Radboud Universität im niederländischen Nijmegen.
Die beiden Forscher konnten erstmals nachweisen, dass sich Zuhörer auf
den ungewohnten regionalen Akzent einer Fremdsprache einstellen können.
Niederländische Studenten verbesserten ihr Hörverständnis von
schottischem oder australischem Englisch bereits nach 25 Minuten
Videopräsentation. Die englische Untertitelung des Filmmaterials
steigerte diesen Lerneffekt. Eine niederländische Untertitelung wirkte
sich dagegen nachteilig aus.
Aus den Ergebnissen lassen sich auch Schlüsse zum besseren Erlernen von
Fremdsprachen ziehen. Da fremdsprachliche Untertitel die Gewöhnung
Erwachsener an Fremdsprachen offensichtlich fördern, sollten sie auch,
wann immer möglich, etwa auf DVDs, eingesetzt werden, um das
Hörverständnis beim Erlernen von Fremdsprachen zu verbessern. Da
muttersprachliche Untertitelungen dieser Art von Lernen eher im Wege
stehen, sollten nach Ansicht der Wissenschaftler auch in
Fernsehprogrammen fremdsprachliche Untertitel als optionales Angebot
zur Verfügung stehen. rk
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