Die Jury der Evangelischen Filmarbeit empfiehlt als Film des Monats August 2011 das österreichisches Drama
Die Vaterlosen von Marie Kreutzer (Filmstart: 4. August 2011).
Der Alt-Hippie Hans stirbt auf dem Bauernhof, auf dem seine Wohngemeinschaft in den 1970er-Jahren ihre Ideale von freier Liebe und anti-autoritärer Erziehung auslebte. Nach und nach treffen die vier mittlerweile erwachsenen Kinder von Hans ein, darunter auch Kyra. Als Achtjährige wurde sie gemeinsam mit der Mutter vom Hof verstoßen. Nun erst erfährt Kyra, dass ihre jüngere Halbschwester Mizzi bislang nichts von ihrer Existenz wusste. Die sehr unterschiedlichen Geschwister beginnen, alten Geheimnissen und Streitigkeiten nachzuspüren, die schließlich zum Ende eines Zusammenlebens führten, das als Alternative zur kleinbürgerlichen Familie gedacht war.
Der Film
Die Vaterlosen zeigt in einer "differenzierten psychologischen Charakterstudie seiner Hauptfiguren", so die Jury in ihrer Begründung, "wie emotionale Ambivalenz und erlittene Verletzungen, aber auch Geborgenheit und Freiheit auf die Kinder gewirkt haben. In der Auseinandersetzung mit dem abwesenden Vater wird eine zutiefst egozentrische, allen Bindungen sich entziehende und deshalb für unterschiedliche Projektionen offene Vaterfigur sichtbar. Was eine Familie ist, wird zur Herausforderung eines verantwortlichen Lebens …"
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
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