Inhalt
Ein Vater sucht seine Tochter. Ein voll besetzter Bus mit männlichen Fußballfans steuert das Fußballstadion an, in dem sich die iranische Mannschaft für die WM 2006 in Deutschland qualifizieren wird. Inmitten der grölenden Männer: ein schüchternes Mädchen, als Junge verkleidet, und voller Angst, dass es entdeckt werden könnte. Dieses und andere verkleidete Mädchen werden beim Versuch, sich ins Fußballstadion einzuschmuggeln, von den Sicherheitskräften aufgespürt und von iranischen Soldaten festgehalten. Nach dem Spiel, das die jungen Frauen nur aus dem "Abseits" miterleben konnten, gelingt ihnen die Flucht aus dem Gewahrsam: Sie stürzen sich einfach hinein ins Getümmel der feiernden Fußballfans.
Umsetzung
Offside ist ein neorealistischer Spielfilm, dessen fiktive Geschichte immer wieder ans Reale angebunden ist. Das Stadion, das Fußballspiel, die feiernden Menschen nach dem Spiel wurden in nur vier Drehtagen beim WM-Qualifikationsspiel Iran gegen Bahrain ohne jegliche dramaturgische Zuspitzung gedreht. Die Auseinandersetzung mit Fiktion und Wirklichkeit wird von Jafar Panahi dadurch unterstrichen, dass er an den realen Schauplätzen mit Laiendarstellern drehte. Der Dreh- und Angelpunkt des Plots besteht in der Frage, was passiert, wenn Frauen versuchen, entgegen der offiziellen Politik ins Stadion zu gehen. Eine angemessene Bearbeitung von
Offside im Unterricht setzt Kenntnisse über das politische System im Iran voraus.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
29.09.2006, Vision Kino 2006.