Der Rennwagen Lightning McQueen und sein bester Freund, der rostige Abschleppwagen Hook, nehmen an einer rund um die Welt ausgetragenen Rennserie teil. Sie wird von einem Milliardär veranstaltet, der mit ihr seinen revolutionären neuen Biokraftstoff bewerben will. Hinter den Kulissen versucht eine Gruppe von Verschwörern, die Rennserie zu sabotieren, während ein Aston Martin des britischen Geheimdiensts ebendies verhindern will. Ein wichtiges Beweisstück, das den geheimnisvollen Hintermann der Verschwörung entlarven könnte, wird in Hooks Unterboden versteckt und der einfältige Schlepper fortan von Freund und Feind für einen Meisterspion gehalten.
Die Mitarbeiter/innen des Animationsstudios Pixar scheinen sich in jedem Film einer neuen technischen Herausforderung zu stellen. Im ersten
Cars-Film (John Lasseter, USA 2006) legten sie großen Wert darauf, die Spiegelungen auf den polierten Oberflächen der Autos realistisch abzubilden. In der Fortsetzung geht es nun um die wirklichkeitsgetreue Darstellung hoher Geschwindigkeiten. Dazu simulieren sie
subjektive Kameraperspektiven der Fahrzeuge, wie man sie auch aus Sportübertragungen kennt, und treiben so die Vermenschlichung der Autos auf die Spitze. In erzählerischer Hinsicht bleibt Pixar seinen traditionellen Werten treu: Die Handlung dreht sich um die bedrohte und am Ende wiederhergestellte Freundschaft zwischen McQueen und Hook. Letzterer trägt seine Beulen mit Stolz und beweist, dass ein Oldtimer nicht automatisch zum alten Eisen gehört.
Das Kraftstoff-Motiv des Films bietet insbesondere für die Grundschule einen guten Einstieg in die Themen "Neue Energiequellen" und "Klimawandel". Im Kunstunterricht lässt sich zudem analysieren, mit welchen Mitteln die Animatore/innen unsere Welt "autogerecht" verwandelt haben: Etliche berühmte Bauwerke werden in
Cars 2 mit Designideen aus dem Automobilbereich, etwa mit einem Kühlergrill, versehen. Interessant sind auch die parodistischen Elemente, beispielsweise in Bezug auf die James-Bond-Serie. Hier zeigt sich eine allgemeine Tendenz des
Animationsfilms zum spielerischen Umgang mit verschiedenen Genres. Sie lässt sich über den Science-Fiction-Film
WALL·E - Der letzte räumt die Erde auf (WALL·E, Andrew Stanton, USA 2008) und den Abenteuer-/Agentenfilm
Bernard und Bianca - Die Mäusepolizei (The Rescuers, John Lounsbery, Wolfgang Reitherman, Art Stevens, USA 1977) bis hin zu einem Cartoon-Klassiker wie Chuck Jones' musikalischer Richard Wagner-Travestie
What's Opera Doc? (USA 1957) zurückverfolgen.
Autor/in: Michael Kohler, 27.07.2011
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