Ein großes Hollywoodstudio benötigt für einen Film eine historische Lokomotive aus dem 19. Jahrhundert und wird in Uruguay fündig. Der junge Besitzer zeigt keine Skrupel, sie gegen ein gutes Sümmchen zu verscherbeln. Nur drei ältere Männer und Mitglieder des Vereins "Freunde der Eisenbahn" wollen den Verkauf dieses nationalen Kulturerbes nach Amerika verhindern. Sie entführen die Lok und brausen durch das Land, entkommen immer wieder der Polizei und finden Unterstützung bei der Bevölkerung. – Diego Arsuaga inszenierte ein liebevolles "Railroad-Movie". Die "Entführer" sind keine strahlenden Helden, sondern unter sämtlichen Zipperlein leidende Alte, die gleichwohl zum Symbol des Widerstands gegen den Ausverkauf eines Landes und einer Kultur werden. Wenn sie am Ende zwar aufgeben, aber viele Menschen die Schienen blockieren, damit die Lokomotive nicht nach Hollywood verkauft wird, ist das mehr als ein kleiner Sieg der so genannten Dritten Welt gegen die Übermacht der USA und die Globalisierung.
Autor/in: Margret Köhler, 01.02.2004