Lord Voldemort, der Mörder von Harry Potters Eltern, kehrt im vierten Teil der Potter-Saga zurück und trachtet Harry erneut nach dem Leben. Um angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung wenigstens den Zusammenhalt unter den größten europäischen Zauberschulen zu stärken, regt Professor Dumbledore an, das Trimagische Turnier im kommenden Schuljahr auf Hogwarts durchzuführen. Der neue Lehrer Alastor Moody, der dank seines magischen Auges das Böse frühzeitig erkennt, soll Harry schützen. Aber auch er kann nicht verhindern, dass der magische Feuerkelch neben je einem Kandidaten aus Hogwarts, der französischen Beauxbatons-Akademie und der bulgarischen Durmstrong-Schule mit Harry Potter unversehens einen vierten Teilnehmer für das gefährliche Turnier benennt, das eigentlich nur den älteren Schülern/innen offen steht. Harry muss sich daher in drei Wettkämpfen gegenüber einem blutrünstigen Drachen, magischen Fabelwesen unter Wasser und einem lebendigen Labyrinth bewähren. Damit nicht genug: Auch die Wahl einer Tanzpartnerin für den festlichen Weihnachtsball auf Hogwarts bringt Harry in arge Bedrängnis. – Nach Chris Columbus und Alfonso Cuaron führt der Brite Mike Newell Regie beim vierten Teil der Fantasy-Serie, die auf den bei Kindern wie Erwachsenen äußerst beliebten Romanen von J.K. Rowling basiert. Mehr als seine Vorgänger nimmt er zahlreiche Anleihen aus dem Genre des Thrillers und des Horrorfilms, was mit einem Kinderfilm aus der Fantasywelt nicht mehr viel zu tun hat und für prickelnde Spannung am laufenden Band sorgt. Harry, sein Freund Ron und ihre gemeinsame Freundin Hermine sind nun zu pubertierenden Teenagern herangewachsen. Als solche müssen sie sich nicht nur gegen böse Mächte zur Wehr setzen, sondern auch ganz neue Gefühle und Bedürfnisse entdecken, was insbesondere bei den Jungen bislang noch unbekannte Ängste mobilisiert. Da einem Großteil der Fangemeinde die Handlung bereits durch die Romanvorlage bekannt ist, legt Newell besonderen Wert auf eine spektakuläre Visualisierung und enttäuscht hierbei nicht, selbst wenn die Action immer mehr in den Vordergrund rückt. Vor allem die gruselige Begegnung mit Lord Voldemort, der hier erstmals in menschlicher Gestalt erscheint, hinterlässt tiefen Eindruck – nicht nur bei Harry Potter.
Autor/in: Holger Twele, 01.11.2005