Profikiller Viktor erledigt seinen Job professionell, kalt und ohne Mitleid. Ein ganz normaler Auftrag wirft ihn aus der Bahn. Im Bett des Opfers entdeckt er eine schlafende Frau und er hat Hemmungen, sie einfach zu töten. Am nächsten Tag folgt er ihr heimlich und rettet ihr das Leben, als sie von einer Brücke springt. Dann macht er einen kapitalen Fehler, indem er sich in sie verliebt. Unterdessen ist die Polizei ihm bereits auf der Spur. – Mennan Yapo wagt sich in seinem ersten langen Spielfilm an ein Genre heran, das nicht gerade als deutsche Spezialität gilt: den Thriller. Dabei verbindet er geschickt Krimi und Love-Story, schlägt den Bogen zur Psychostudie eines als Kind in seinen Grundfesten erschütterten Mannes. Während anfangs die verzwickte Geschichte atmosphärisch und überzeugend erzählt wird und die Gebrochenheit der Figuren anrührt, verheddert sie sich gegen Ende in ein wenig interessantes Katz- und Mausspiel. Joachim Król als schweigsamer Todesengel lohnt allerdings allein schon einen Kinobesuch.
Autor/in: Margret Köhler, 01.04.2004