Es ist Winter 1983. Weil es in ihrer Beziehung kriselt, wollen Ingo und Nadja einige Tage allein in der Tiroler Berghütte von Nadjas Eltern verbringen, um sich auszusprechen. Noch bevor es zu einer Wiederannäherung kommt, schneit eine Gruppe von anderen jungen Leuten, darunter Singles, Pärchen und zwei Rumpffamilien mit Kind herein, die von Nadjas politisch aktivem Bruder Knut ohne ihr Wissen für einige Tage dorthin zum Skifahren eingeladen wurden. Ingo und Nadja bleibt nichts anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu fügen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen, was am Ende am meisten auf Ingos Kosten geht. Während alle besorgt auf Knut warten, der als einziger noch nicht erschienen ist, kommt die nicht weiter spezifizierte Nachricht über das Telefon, Knut sei verhaftet worden. Einige wollen sich durch diesen Schock ihren Spaß nicht ganz verderben lassen, andere basteln bereits an politischen Pamphleten und Protestaktionen oder üben sich in tiefer Betroffenheit und bald gibt es bei der sich kräftig entwickelnden Gruppendynamik erste "Opfer" zu beklagen. – Regisseur Stefan Krohmer, der 1983 etwa so alt wie der jüngste Teilnehmer dieser illustren Skifreizeit gewesen ist, blickt in seinem Film zurück auf die vergessenen Ideale, Hoffnungen und Illusionen der frühen 1980er Jahre. Sein Alter mag erklären, warum die oftmals pseudointellektuellen Auseinandersetzungen jener Zeit um Liebe und Politik sehr gut beobachtet und nachinszeniert, gleichzeitig aber von innerer Distanz, Ironie und mildem Spott gezeichnet sind. Insgesamt ist ihm die Darstellung der damaligen Grundstimmung vieler Jugendlicher, nicht nur der Studenten jener Zeit, atmosphärisch dicht gelungen. Lediglich einige Tierquälerszenen sind für das außenstehende Publikum nicht ganz nachvollziehbar und damit überflüssig.
Autor/in: Holger Twele, 01.10.2003