Unterrichtsvorschläge und Aufgaben
Aufgabe 1: Die filmische Darstellung politischer Konflikte untersuchen
a) Betrachten Sie den Filmanfang und beschreiben Sie, mit welchen Bildern die Region Tibet eingeführt wird und welche Bildsymbolik die Invasoren ankündigt. Tauschen Sie sich über die vermutliche Erzählperspektive und die Wirkungsabsicht des Films aus.
b) Sammeln Sie Beispiele dafür, wie Filmbilder die Aussagen des Erzählerkommentars in
10 Fragen an den Dalai Lama illustrieren.
c) Tauschen Sie sich mit einem Partner oder einer Partnerin über die Parallelmontage (01:17:00) zur Darstellung des politischen Konfliktes zwischen Tibet und China aus.
d) In der tibetischen Kultur wird Vergänglichkeit durch die Darstellung eines Mandalas symbolisiert. Kreiiren Sie ein eigenes Symbol zur Darstellung dieses Zustands.
e) Formulieren Sie zu der letzten Bildeinstellung des Films einen erklärenden Untertitel. Sprechen Sie dann über unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten des Filmendes.
Aufgabe 2: Politische Konflikte erörtern
a) Nehmen Sie Stellung zu der Aussage des Dalai Lama: "Das Problem von Tibet ist ein moralisches Problem".
b) Listen Sie die im Film genannten Gründe für den Herrschaftsanspruch Chinas über Tibet auf. Recherchieren Sie (vgl. Kinofenster de:
Tibet heute: Historische und aktuelle Ursachen eines Konflikts), wie die chinesische Regierung ihre Okkupationspolitik begründet.
c) Diskutieren Sie im Podium, ob ein Boykott der Olympischen Spiele 2008 in China gerechtfertigt ist. Welche alternativen Protestformen fallen Ihnen ein?
d) Geben Sie die im Film geäußerten Ansichten des Dalai Lama zum Thema Gewalt wieder. Setzen Sie sich mit Widersprüchlichkeiten auseinander.
Aufgabe 3: Den Dalai Lama als Persönlichkeit ergründen
a) Sammeln Sie in einer Kleingruppe fünf weiterführende Fragen, die Sie dem Dalai Lama im Rahmen eines Interviews stellen würden.
b) Diskutieren Sie, inwiefern der Film den Dalai Lama als einen "Rock-Star des Friedens" darstellt.
c) Fertigen Sie eine Collage oder ein Mood Board, eine Stimmungscollage, (http://de.wikipedia.org/wiki/Moodboard) an, in der die unterschiedlichen Funktionen, die Ansichten, Einflüsse, Charaktereigenschaften und Vorbilder des 14. Dalai Lama deutlich werden.
d) Vergleichen Sie die Darstellung von Mahatma Gandhi (01:05:00) mit der des Dalai Lama und untersuchen Sie, inwiefern die Gemeinsamkeiten beider Persönlichkeiten durch die Filmsprache (Kameraperspektive, Erzählerkommentar, Einstellungen, gefilmte Situationen) unterstrichen werden.
e) Schreiben Sie, ausgehend von der im Film darstellten Geschichte Buddhas (00:12:11), einen zusammenfassenden Beitrag über diese Weltreligion. Wählen Sie dafür zum Beispiel die Form eines Essays. Vergleichen Sie kritisch die im Film vermittelten Informationen mit einem Artikel in einem Nachschlagewerk und ergänzen Sie Ihre eigenen Erläuterungen.
Aufgabe 4: Dokumentarfilm als Genre untersuchen und produzieren
a) Legen Sie eine Tabelle an, in der Sie während des Films festhalten, wie die Chinesen und wie die Tibeter dargestellt werden. Diskutieren Sie die Unterschiede in der Darstellungsweise.
b) Erklären Sie die dramaturgische Funktion der Schwarz-Weiß-Aufnahmen (zum Beispiel 01:06:33) innerhalb des Films.
c) Erstellen Sie eine Zeitleiste zum Werdegang des 14. Dalai Lama. Besprechen Sie in einer Kleingruppe, wie Sie die einzelnen Lebensstationen zu einem Dokumentarfilm verknüpfen würden. Diskutieren Sie, welche zeitlichen Abläufe chronologisch und welche rückblickend erzählt werden sollten.
d) Wählen Sie ein geschichtliches Ereignis oder einen aktuellen politischen Konflikt. Stellen Sie ein Storyboard aus zehn Feldern zusammen, das dieses Thema darstellt. Diskutieren Sie, welche Materialien Sie verwenden würden (zum Beispiel Interviewausschnitte, Originalfotos, TV-Rückblicke). Begründen Sie Ihre Entscheidung.
e)
10 Fragen an den Dalai Lama – Werbefilm für den Buddhismus oder politischer Dokumentarfilm? Nehmen Sie anhand Ihrer Ergebnisse aus den vorliegenden Aufgaben Stellung.
Autor/in: Petra Anders, Lehrerin für Deutsch und Geschichte, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen, 30.04.2008
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