In ihrem Debütspielfilm erzählt Esther Gronenbaum die Geschichte des 16-jährigen Scheidungskindes Sabine, dieden ständigen Krach mit der Mutter satt hat und daher zum Vater in eine Ostberliner Plattenbausiedlung zieht. In der fremden Umgebung, die nichts als Kälte und Anonymität ausstrahlt und von einer Jugendgang beherrscht wird, hat sie es nicht leicht, sich zurechtzufinden. Wenige Tage nach ihrer Ankunft wird ein Junge aus der Nachbarschaft ermordet. Da Sabine den Anführer der Gang belasten könnte, versucht dieser mit Hilfe von ihrem Schulkameraden Eddi, das Mädchen loszuwerden. – In seiner videoclipartigen Form beeindruckend und eine der aufregendsten deutschen Produktionen des laufenden Kinojahres, ist der Film inhaltlich etwas plakativ-pessimistisch geraten. Der Film dürfte dennoch vor allem jüngere Menschen ansprechen, denn er handelt von für sie wichtigen Themen, wie der Suche nach Liebe oder den Ängsten, in einer Freundschaft enttäuscht bzw. missbraucht zu werden oder in der eigenen Lebensplanung eine Einbahnstraße einzuschlagen.
Autor/in: Holger Twele, 01.01.2001