Helen sitzt im Krankenhaus. Eine Krebserkrankung lässt ihr nicht mehr viel Zeit. Ihr größter Wunsch, einmal im legendären Bluebird-Café in Nashville zu singen, scheint in unerreichbarer Ferne. Auf ihr Demotape hat sie nie eine Antwort bekommen. Doch plötzlich scheint das Unmögliche ganz nah. Helen hat Post aus Nashville! Ihr Mann ist wegen ihres schlechten Gesundheitszustands gegen die Reise, Helen aber hat nichts mehr zu verlieren. Sie macht sich auf den Weg und landet im Eifer des Gefechts nicht in Nashville, sondern in Jamaika. Mit Westernstiefeln und Cowboyhut steht sie im Mekka des Reggae und will eigentlich nur schnellstens zu ihrem meilenweit entfernten Auftritt. Das ist aber nicht so leicht im Land des entspannten Easy-Going.
Die blasse, melancholische Helen ist sprichwörtlich im falschen Film gelandet. Doch sie kann nicht mehr zurück. Sie muss sich auf die fremde Welt einlassen, um an ihr Ziel zu kommen. Dabei sitzt Helen die Zeit doppelt im Nacken: Der Auftritt in Nashville ist nah und eine zweite Chance wird sie wegen ihrer tödlichen Erkrankung nicht bekommen. Helen kämpft und verliert viel. Am Ende wird sie dennoch beschenkt. Diese Idee setzt der Film in kraftvollen Bildern und mit viel Musik um. An einigen Stellen verliert sich der Regisseur jedoch im jamaikanischen Mythos der entspannten Freiheit. Die Geschichte gleitet dann ins Fantastische ab und nimmt ihr damit etwas von der Wirkung.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.08.2005