Während der Dreharbeiten zu einem Spielfilm über die DDR-Grenztruppen greift einer der Soldaten-Komparsen einen Hauptdarsteller scheinbar grundlos an und wird deshalb in die Psychiatrie eingeliefert. Dort kümmert sich eine Psychiaterin um ihn, der er seine Biografie als ehemaliger DDR-Bürger und NVA-Grenzsoldat erzählt. Wahn und Wirklichkeit greifen ineinander und verschmelzen bald zu einer Geschichte über verlorene Illusionen, zerplatzte Träume und verpasste Chancen, die nach Rache dürsten. – Olaf Kaiser wagt sich in 3 Stern Rot allzu halbherzig an einen Erklärungsversuch, den Schießbefehl an der Mauer in seinen gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen. Der Filmtitel bezieht sich auf eine Signalmunition, die von den DDR-Grenztruppen bei einem Fluchtversuch über den "antifaschistischen Schutzwall" abgeschossen wurde. Der als Lehrstück gehaltene Film weist dramaturgische Schwächen auf, regt aber zur Diskussion an, gerade weil er die Grenzer vereinfachend als reine Opfer des Systems darstellt, das aus ihnen willensschwache Angsthasen oder sadistische Opportunisten machte.
Autor/in: Holger Twele, 01.05.2002