Die in London lebende Amerikanerin Alice berührt beim Drücken der Fußgängerampel zufällig die Fingerspitzen eines Mannes. Ein Augenblick, der ihre Existenz verändert. Mit dem Fremden verliert sie sich in ekstatischer Liebe, verlässt ihren Freund und heiratet den geheimnisvollen Liebhaber. Erst nach Wochen bemerkt sie Ungereimtheiten im Verhalten des eigentlich Unbekannten, anonyme Briefe warnen vor der Beziehung, es häufen sich sogar Indizien, die auf einen Mord schließen lassen. Aus dem Traum von Liebe wird ein Albtraum. – Dem Chinesen Chen Kaige, der bisher mit bildgewaltigen Epen wie Lebe wohl, meine Konkubine ins Reich der Mitte entführte, gelingt in seiner ersten englischsprachigen Regiearbeit eine vibrierende Studie über Sex, Lügen und Leidenschaft, über den inneren Kampf zwischen Ratio und Obsession, Vertrauen und Misstrauen. Die emotionale Spannung ist zum Bersten, das Unhappy-End eine bewusst gewählte Lösung, um sich aus Abhängigkeit zu befreien.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2003