Nete ist Mitte 30 und hat mit ihrer kleinen dänischen Familie alle Hände voll zu tun. Die Tochter steckt mitten in der Pubertät. Netes Mann Kristian ist ein verhinderter Schriftsteller, der seine Werke niemandem zeigen will. Ihr Vater ist ein mürrischer alter Mann und der schwule Bruder fragt sich, ob er mit einem Lesbenpärchen ein Kind zeugen soll. Nete versucht für die Sorgen aller da zu sein und hat daher nie genug Zeit, vor allem nicht für sich selbst. Als der Vater unheilbar erkrankt, beschließt sie, ihn die letzten Wochen vor seinem Tod zu sich zu nehmen. Damit ist das Chaos perfekt. Netes Mann flüchtet sich in eine Affäre, ihr Bruder verweigert die Aussöhnung mit dem Vater, weil dieser sein Schwulsein nicht akzeptierten will, und die launische Tochter verbündet sich mit dem todkranken Opa, dem es nun auch noch besser zu gehen scheint. – Jesper W. Nielsens Film erfüllt alle Erwartungen an das dänische Kino. Okay ist ein beeindruckend authentisch erzähltes Drama, dem es an einer gehörigen Portion Humor nicht fehlt. So rasen wir gern mit Nete durch ihren achterbahnartigen Alltag und staunen über ihren schier endlosen Lebensmut. Als sie schließlich erschöpft auf einer Bank im Krankenhaus zusammensackt, sind auch wir geschafft und danken für eine kurze Verschnaufpause. Die Darstellerin Paprika Steen hatte sich bereits durch ihre Nebenrollen in einigen Dogma-Filmen eingeprägt. Nun nutzt sie die Chance, mit ihrem schauspielerischen Können in einer Hauptrolle zu glänzen. Ein rundum gelungener Film über die Tücken des Alltags und den Versuch, sie kraftvoll zu meistern.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.08.2003