Die israelische Regisseurin Yael Hersonski erzählt in
Geheimsache Ghettofilm von den Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung im Warschauer Ghetto. Der Film ist im Rahmen des Dossiers auf bpb.de. online zu sichten.
Im Mai 1942 dreht ein NS-Filmteam im Warschauer Ghetto – wenige Wochen bevor dort die Deportationen und der Massenmord an der jüdischen Bevölkerung begannen. Aus dem Filmmaterial entsteht ein erster Rohschnitt, der das Leben im Ghetto abzubilden scheint. Doch die Szenen sind gestellt, die Bilder Propaganda. Das Filmfragment – 60 Minuten Schwarz-Weiß-Aufnahmen ohne Ton – wurde in den 1950er Jahren im Staatlichen Filmarchiv der DDR gefunden.
In den 1990er-Jahren tauchte in den USA Restmaterial aus den Aufnahmen aus, das die Inszenierung belegt. Die israelische Regisseurin Yael Hersonski hat die Propaganda-Aufnahmen aus dem Warschauer Ghetto zum Gegenstand ihres Films
Geheimsache Ghettofilm gemacht. Darin erzählt sie von den Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung und den propagandistischen Zielen des NS-Regimes. Dabei berührt sie auch die Frage nach der Authentizität der Bilder der Täter. Wie sollte NS-Filmmaterial heute genutzt werden?
Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht im Rahmen dieses Dossiers den Film
Geheimsache Ghettofilm. Das Dossier ergänzt Informationen zur Geschichte des Filmmaterials von 1942 und zum Warschauer Ghetto, darunter Kommentare und Analysen von Historikern/innen, Filmexperten/innen und Archivaren/innen sowie Bildergalerien und Zeitzeugenberichte.
Zum Dossier:
Geheimsache Ghettofilm
www.bpb.de