Unterrichtsmaterial
Arbeitsblatt
Aufgabe 1: Heranführung an den Film Hi, AI!
Fächer: Deutsch, Englisch, Ethik, Sozialkunde, Politik, Informatik ab Klasse 9
Vor der Filmsichtung:
a) Seht euch folgende Szenenfotos aus dem Dokumentarfilm
Hi, AI an. Beschreibt möglichst genau, was die
Einstellungen zeigen und äußert dann Vermutungen zum Thema des Films.
b) Beschreibt, wie die drei Roboter auf euch wirken. Wählt möglichst aussagekräftige Attribute.
c) Die Herstellung von humanoiden Robotern erfolgt in der Regel für einen bestimmten Zweck. Seht euch die folgenden Szenenfotos an und analysiert anhand der
Drehorte und der
Mise-en-scene das Einsatzgebiet der Roboter.
d) Der Titel des Dokumentarfilms lautet
Hi, AI. Kennt ihr bereits die Bedeutung der Abkürzung AI? Falls ja, fasst zusammen, wo ihr einer AI im Alltag begegnen könnt.
e) Gleicht eure Ergebnisse hinsichtlich Definition und Einsatz mit dem bpb-Artikel "
Was ist künstliche Intelligenz – was kann sie leisten?" ab. Nutzt dazu die Methode des
Scannings.
Während der Filmsichtung:
f) Achtet arbeitsteilig darauf, was ihr über das Verhältnis von Sakurai und Pepper sowie Chuck und Harmony erfahrt. Analysiert die Wirkung der filmästhetischen Mittel (beispielsweise
Farb- und Lichtgestaltung,
Musik und
Bildkomposition), die Regisseurin Isabella Willinger verwendet.
Nach der Filmsichtung:
g) Vergleicht eure Ergebnisse aus Aufgabe f). Tauscht euch darüber aus, was euch besonders überrascht und/oder berührt hat. Diskutiert anschließend, ob ihr den Verzicht auf ein erklärendes Voice-Over für funktional haltet. Begründet euer Urteil.
h) Hat sich während der Filmsichtung euer erster Eindruck der Roboter (vgl. Aufgabe b) ) verändert? Lest euch die Definition zum
Uncanny Valley durch und erörtert anschließend, inwieweit sich diese bei der Sichtung von
Hi, AI bestätigt hat.
i) Findet euch in Kleingruppen zusammen. Tauscht euch basierend auf
Hi, AI zu Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von künstlicher Intelligenz aus. Erstellt anschließend einen Podcast oder einen Video-Blog, in dem ihr diese Chancen und Risiken darstellt und illustriert, wie sich durch künstliche Intelligenz beispielsweise der Arbeitsmarkt und das soziale Miteinander verändern können.
Hinweis: Achtet darauf, dass ihr Standardsprache verwendet und eure Argumente mit Beispielen oder Erklärungen belegt. Der Podcast oder Videoblog sollte eine Länge von 4:30 Minuten nicht überschreiten.
j) Stellt euch eure Ergebnisse vor und gebt einander kriterienorientiertes Feedback.
Aufgabe 2: Von der künstlichen Intelligenz zum künstlichen Bewusstsein
Fächer: Deutsch, Englisch, Ethik, Informatik ab Klasse 10
a) Teilt euch in Kleingruppen (
A,
B und
C) auf. Jede Gruppe analysiert eine
Szene, in der es zur Kommunikation zwischen Mensch und humanoiden Roboter kommt. Achtet dabei darauf,
• welcher Satzbau verwendet wird
• wie der Sprachduktus wirkt
• inwieweit die Kommunikation
symmetrisch oder komplementär erfolgt
• welche non-verbalen Elemente Teil der Kommunikation sind,
• was ihr über die Beziehungsebene der Beteiligten erfahrt.
Beurteilt, inwieweit ihr die Kommunikation als gelungen erachtet. Achtet darauf, wie filmästhetische Mittel (beispielsweise
Einstellungen,
Kameraperspektiven und
Bildkomposition) die Wirkung unterstützen.
Gruppe A: 00:16:54-00:18:14
Gruppe B: 00:18:15-00:21:04
Gruppe C: 00:25:35-00:29:40
b) Präsentiert eure Szenen den anderen Gruppen und stellt eure Ergebnisse vor.
c) Erörtert, worauf die Programmierer bei den drei humanoiden Robotern besonderen Wert gelegt haben. Vergleicht eure Ergebnisse mit dem bpb-Artikel zur
Maschinenethik.
d) Stellt Vermutungen an und vervollständigt die Tabelle, indem ihr ein Kreuz setzt.
Aussage
|
richtig
|
falsch
|
Menschen entwickeln für Roboter Gefühle, obwohl sie wissen, wie die Maschinen funktionieren.
|
|
|
Ein Oberst der US Army brach aus Mitgefühl einen Test mit einem Roboter ab, bei dem sich die Maschine beschädigte.
|
|
|
Haushaltsroboter ähneln Menschen nicht. Aus diesem Grund können sie keine Gefühle auslösen.
|
|
|
Menschen haben keine Hemmungen, Roboter zu zerstören.
|
|
|
Die Hemmung ist umso größer, wenn der Roboter einen Namen hat.
|
|
|
Roboter können den Menschen nicht helfen, sich besser zu verstehen.
|
|
|
e) Seht euch folgenden
Ted-Talk der US-amerikanischen Wissenschaftlerin Kate Darling an und überprüft eure Ergebnisse.
f) Der Dokumentarfilm
Hi, AI zeigt humanoide Roboter, die Menschen unterstützen sollen. Anders als Menschen oder Tieren billigt man ihnen keine Rechte zu. Nennt den im Film angesprochenen Aspekt, der dies ändern könnte.
g) Welche Rechte müssten dann Robotern, beziehungsweise einer künstlichen Intelligenz zugesprochen werden? Tauscht euch mit einer Partnerin/einem Partner aus.
h) Stellt euch vor, ihr schreibt mit eurer Partnerin/eurem Partner einen
Science-Fiction-Film, in dem diese Roboterrechte dargestellt werden. Verfasst eine exemplarische Szene, die eine Thematik aus
Hi, AI aufgreift (beispielsweise Roboter-Mensch-Interaktion oder Roboter in der Arbeitswelt). Stellt in dieser Szene dar, dass der Roboter über bestimmte Rechte verfügt, ohne diese explizit zu nennen.
i) Stellt euch eure Szenen im Plenum vor. Die anderen Gruppen nennen anschließend die Roboter-Rechte, die in dieser Szene thematisiert worden sind.
Aufgabe 3: Die verschiedenen Formen der künstlichen Intelligenz
Fächer: Deutsch, Englisch, Informatik ab Klasse 9
a) Seht euch folgende Szene aus
Hi, AI an und fasst anschließend zusammen, was unter dem sogenannten Kontrollproblem verstanden wird.
Timecode: 00:21:43-00:23:53
b) Der Wissenschaftler Oliver Brendel erläutert im
kinofenster.de-Interview, dass es eine Vielzahl von künstlicher Intelligenz gäbe. Im Folgenden setzt ihr euch mit diesen Formen näher auseinander. Entscheidet euch, ob ihr filmpraktisch oder filmanalytisch arbeiten wollt.
Filmanalytisch:
c) Lest euch die Hintergrundartikel von
Jan-Philipp Kohlmann und
Andreas Busche auf kinofenster.de durch.
d) Teilt euch nun in Kleingruppen folgenden Filmen zu:
Gruppe A:
Wall-E
Gruppe B:
Ex Machina
Gruppe C:
2001 – Odyssee im Weltraum
Jede Gruppe bereitet arbeitsteilig eine Präsentation zu folgenden Aspekten des jeweiligen Films vor:
• allgemeine Angaben zum Film (Produktionsjahr und –land,
Gattung, Regie,
Drehbuch etc.)
• Inhalt
• Art der künstlichen Intelligenz
• filmästhetische Mittel, die den Film im Allgemeinen auszeichnen und die für die Darstellung der künstlichen Intelligenz verwendet werden
• inwieweit die Art der künstlichen Intelligenz aus heutiger Perspektive noch Science Fiction darstellt oder in modifizierter Form bereits Teil des Alltags ist
Hinweis: Wählt für eure Präsentation aussagekräftige Szenen aus.
Filmpraktisch:
e) Teilt euch in Kleingruppen ein. Jede Kleingruppe einigt sich für ihr Dokumentarfilm-Projekt auf eine Form der künstlichen Intelligenz, die im Alltag vorkommt. Greift gegebenenfalls auf die Ergebnisse aus der Aufgabe 1e) zurück.
f) Überlegt euch, wie ihr die Form der Maschine-Mensch-Interaktion darstellen wollt. Legt fest, welche Drehorte ihr verwendet und welche Personen vorkommen. Plant nun eine
Film-Sequenz. Zeichnet ein
Storyboard, das geplante
Einstellungen und
Kameraperspektiven verdeutlicht.
Optional:
g) Setzt die geplante Sequenz um. Entscheidet Euch für eine
kostenlose Schnitt-Software.
Wichtig: Sequenzen, die Bild- oder Ton-Material enthalten, an dem ihr nicht die Rechte besitzt, dürfen nicht von euch im Internet hochgeladen oder über die sozialen Netzwerke geteilt werden.
Alle Gruppen:
h) Präsentiert eure Ergebnisse und gebt einander kriterienorientiertes Feedback.
i) "Science-Fiction erzählt Geschichten von Vorkommnissen, die nie geschehen sind und nie geschehen werden", schreibt Dietmar Dath in seiner 2019 erschienenen Science-Fiction-Monografie
Niegeschichte. Diskutiert, inwieweit das auf die drei vorgestellten Filme zutrifft. Finden sich heutzutage Elemente aus ihnen im Alltag wieder?
Autor/in: Ronald Ehlert-Klein, Theater- und Filmwissenschaftler, Assessor des Lehramts und kinofenster.de-Redakteur, 10.07.2020
Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.