Mit der
Digitalisierung ist in Bezug auf den Film die Umstellung von einer analogen auf eine digitale
Produktions- und Wertschöpfungskette gemeint. Dieser Prozess begann Ende der 1990er-Jahre, als digitale Filmtechnik zunehmend in Umlauf kam. Mittlerweile werden die meisten Filme nicht mehr mit analogen Filmkameras, sondern mit Digitalkameras hergestellt und als Datenstream oder auf einer Festplatte gespeichert. Anstelle von Filmrollen werden in den Kinos digitale Filmkopien – Digital Cinema Packages (DCP) – vorgeführt; analoge Projektionstechnik gibt es nur noch in wenigen Lichtspielhäusern.
Der Wechsel des Mediums hatte damals wirtschaftliche Gründe: Material-, Versand- und Lagerungskosten sind deutlich günstiger. Später entwickelten sich Streaming-Plattformen zu einem bedeutenden Faktor der digitalen
Filmdistribution. Die Digitalisierung hat auch die Ästhetik des Films verändert: Digital aufgezeichnete Bilder haben ein festes Bildraster, Filmaufnahmen hingegen eine unregelmäßige Kornstruktur. Zudem sind
computergenerierte Bilder und
Animationen aus dem modernen Kino nicht mehr wegzudenken. Eine ungelöste Herausforderung ist die nachhaltige Archivierung, da digitale Datenspeicher eine kürzere Lebensdauer haben als professionell archivierte Filmkopien.