Fächer: Geschichte, Politik, Gesellschaftslehre, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Deutsch, Ethik ab 11. Klasse, ab 16 Jahren
Rechercheaufgaben vor der Filmsichtung:
Im Film
Führer und Verführer werden Ereignisse des deutschen Nationalsozialismus in der Zeit von 1938 bis 1945 dargestellt. An mehreren Stellen des Films werden Tagesdaten eingeblendet, auf die sich die jeweiligen Filmabschnitte beziehen.
a) Recherchieren Sie wichtige Ereignisse folgender Daten:
Gruppe 1: 15. März 1938/ 30. September 1938/ 9. November 1938/
Recherche-Ausgangspunkt:
www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1938
Gruppe 2: 1. September 1939/ 6. Juli 1940/ 22. Juni 41/ 28. Oktober 1938
Recherche-Ausgangspunkt:
www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1939
Gruppe 3: 3. Februar 1943/ 18. Februar 1943 /4. Februar 1943/
Recherche-Ausgangspunkt:
www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1943
Gruppe 4: 22. Juli 1944/ 20. März 1945/ 20. April 1945 / 29. April, 30. April und 1. Mai 1945
Recherche Ausgangspunkte:
www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1944 und
www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1945
b) Tragen Sie Ihre Ergebnisse in eine Zeitleiste ein, die Sie entweder analog an einer Plakatwand oder digital mit einer Whiteboard-App (beispielsweise
taskcards.de,
padlet.com) erstellt. Präsentieren Sie anschließend die Ergebnisse.
c)
Ergänzende Aufgaben:
Erstellen Sie in Einzelarbeit, im Tandem oder einer Kleingruppe ein Kurzreferat zur Biografie einer der folgenden Personen vor. Der Schwerpunkt soll auf den Jahren 1938 bis 1945 liegen:
1. Adolf Hitler,
Recherche-Ausgangspunkt:
www.dhm.de/lemo/biografie/adolf-hitler
2. Joseph Goebbels,
Recherche-Ausgangspunkt:
www.dhm.de/lemo/biografie/joseph-goebbels
3. Magda Goebbels,
Recherche-Ausgangspunkt:
www.dhm.de/lemo/biografie/magda-goebbels
d) Zwei Begriffe sind für das Verständnis der Filmhandlung sehr wichtig: Inszenierung und Propaganda. Wissen Sie bereits, was die Begriffe bedeuten? Tauschen Sie sich im Plenum aus. Lesen Sie anschließend arbeitsteilig die beiden Texte auf der Webseite der bpb und gebt in eigenen Worten wieder, was sie bedeuten. Überlegen Sie im Plenum wie die beiden Konzepte konkret eingesetzt werden können, um die Darstellung von Ereignissen oder Personen zu beeinflussen.
Inszenierung: www.bpb.de
Propaganda: www.bpb.de
Während der Filmsichtung:
Der
Regisseur Joachim A. Lang hat sich für die filmische Form der Collage entschieden. Bei Collagefilme kommen unterschiedliche fiktionale und nicht-fiktionale Materialien zum Einsatz, die
montiert werden. In
Führer und Verführer werden Ereignisse in der Zeit von 1938 bis 1945 mit folgenden Elementen präsentiert:
•
dokumentarisches Filmmaterial
• Archivbilder
• Propagandamaterial aus der "Wochenschau", deren Ausgaben in Kinos vor dem Hauptfilm gezeigt wurden;
•
Spielfilme, die in dieser Zeit gedreht wurden;
•
Sequenzen aus Interviews mit Überlebenden des Holocaust;
•
Spielfilmszenen, die Hintergründe zu den im Film erwähnten Ereignissen darstellen
e) Beobachten Sie die Filmabschnitte der von Ihnen recherchierten Tagesdaten (vgl. Arbeitsschritt a) unter folgenden Gesichtspunkten und halten Sie Ihre Ergebnisse nach dem Filmbesuch in Stichworten fest:
1. Beschreiben Sie: Wie werden die Rechercheergebnisse zu den Ereignissen und den drei Personen im jeweiligen Filmabschnitt bestätigt, erweitert und/oder verändert?
2. Analysieren Sie: Welche Collage-Elemente und Formen der Propaganda (beispielsweise:
• Falschmeldung / Fake News,
• Lieder und Parolen,
• Übertreibung, Verharmlosung,
• Erzeugen von
• emotionalen Stimmungen,
• filmische
Inszenierungen,
• Zensur)
werden in dem jeweiligen Filmabschnitt dargestellt?
Nach der Filmsichtung:
f) Vergleichen Sie jeweils in Ihrer Gruppe die Ergebnisse und ergänzen Sie die Tagesdaten auf der Zeitleiste. Markieren Sie die von Ihnen entdeckten Mittel und Formen der Propaganda.
Präsentiert Sie Ergebnisse in einem Gallery Walk.
g) Stellen Sie dar, wie die Collage-Elemente in verschiedenen Sequenzen montiert wurden. Erörteren Sie, was diese Zusammenstellung bei den Zuschauerinnen und Zuschauern des Films Führer und Verführte bewirken soll. Nehmen Sie auch Bezug, inwieweit der Film den Anspruch an Authentizität einlöst.
Transferaufgaben:
h) Bereiten Sie sich gemeinsam in Ihren Kleingruppen für ein abschließendes Plenumsgespräch auf folgende Fragen vor:
1. Mit der Kunstform des Collagefilms möchte der Regisseur Joachim A. Lang die Propagandamethoden der Nationalsozialisten entlarven.
Nehmen Sie Stellung: Verändert die Form der Collage die Wahrnehmung der historischen Ereignisse? Inwieweit ist diese Darstellungsform problematisch?
2. Im Text des
Vor- und Nachspanns wird Primo Levi, ein Überlebender des Holocaust, zitiert: "Es ist geschehen … und folglich kann es wieder geschehen. Das ist der Kern dessen, was wir zu sagen haben."
Beurteilen Sie: Können Filme einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht wiederholen?
3. Vergleichen Sie: Stellen Sie eine Liste aktueller Situationen oder Ereignisse zusammen, bei denen die in Frage f) genannten Möglichkeiten der Propaganda genutzt werden (etwa Verschwörungsnarrationen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, Behauptung von falschen oder nicht existierenden Fakten, unzulässige Verallgemeinerungen).