Drei Jahre sind vergangen, seitdem die mit mächtigen Zauberkräften geborene Elsa zur Königin von Arendelle gekrönt wurde. Frieden scheint im Land eingekehrt zu sein – bis Elsa eines Nachts von einer geheimnisvollen Stimme ins Freie gelockt und das Königreich von einem heftigen Unwetter erschüttert wird. Die weisen Trolle wissen Rat: Elsa muss der Stimme ins Reich der Northuldra nördlich von Arendelle folgen. Doch dieses liegt seit einem Streit zwischen den beiden Königreichen, in den auch Elsas Großvater verwickelt war, in dichten Nebel gehüllt. Gemeinsam mit ihrer Schwester Anna, deren Freund Kristoff sowie Rentier Sven und Schneemann Olaf macht Elsa sich auf den Weg und dringt nicht nur in ein unbekanntes Land ein, sondern kommt letztlich auch der Quelle ihrer magischen Kräfte und der Geschichte ihrer Familie auf die Spur.
Wie D
ie Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013) ist auch die
Fortsetzung ein
animiertes Musical, in dem ausgiebige
Gesangspassagen die Handlung vorantreiben, zu einer Charakterisierung der Figuren beitragen oder aber der humorvollen Auflockerung dienen. Insgesamt ist
Die Eiskönigin II merklich düsterer und unheimlicher geraten als der erste Teil, obwohl es an klassischen Gegenspieler/-innen fehlt.
Spannung bezieht der detailreich animierte Film vor allem aus den märchenhaften
Settings, die von realen Orten in Norwegen, Finnland und Island inspiriert sind und mit fantasievollen Wesen wie Wasserpferden, Erdriesen, einem Sturm- und einem Feuergeist aufwarten. Was die
Farbgestaltung betrifft, erweitert der Film die bisherige kalte Weiß-Blaue-Farbpalette um warme herbstliche Rot- und Violett-Töne.
Die Eiskönigin II, Trailer (© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany)
Erzählte der erste Teil noch davon, wie Elsa lernen musste, ihre magischen Kräfte zu beherrschen und mit sich ins Reine zu kommen, so rückt das Sequel die Suche nach ihrer Herkunft in den Mittelpunkt. Dabei erweist sich erneut Anna als loyale Schwester. Mit der Enthüllung der wahren Begebenheiten rund um den Konflikt zwischen den Bewohner/-innen von Arendelle und von Northuldra wird
Die Eiskönigin II gar zum epischen Drama, in dem Elsa zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit ein großes Opfer bringen muss. Diese Themen lassen sich beispielsweise als Ausgangspunkt für ein Unterrichtsgespräch in den Fächern Ethik oder Religion nutzen. Darüber hinaus stellen die Prinzessinnen Elsa und Anna selbstbewusste Identifikationsfiguren dar, die zu einer Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen im Deutsch-, Ethik oder Religionsunterricht einladen können. Dabei ist es auch interessant, die Charaktereigenschaften mit dem Erscheinungsbild der Protagonistinnen und Protagonisten zu vergleichen und Rollenklischees zu hinterfragen.
Autor/in: Stefan Stiletto, 25.11.2019
Mehr zum Thema auf kinofenster.de:
Weitere Texte finden Sie mit unserer Suchfunktion.