Veröffentlichungstermin: 21.09.2018 Distributionsform: Video-on-Demand Verfügbarkeit: Netflix Regie: Andy Coyle Drehbuch: Stephanie Simpson, Kenny Byerly, Ben Joseph, Luke Pearson, nach den Comics von Luke Pearson Darsteller/innen: Sprecher/-innen: Carlotta Pahl (im Original: Bella Ramsey), Chloë Lee Constantin (Ameerah Falzon-Ojo), Lino Dohse (Oliver Nelson), Stephanie Damare (Daisy Haggard), Tim Kreuer (Rasmus Hardiker), u.a. Laufzeit: 13 Folgen (1. Staffel) à 24 min, dt. Fassung, OmU Format: Digital, Farbe Barrierefreie Fassung: nein FSK: Ohne Angaben (Empfehlung vom Anbieter: ab 6) Altersempfehlung: ab 8 J. Klassenstufen:ab 3. Klasse Themen:Abenteuer, Freundschaft, Gender/Geschlechterrollen, Zivilisation und Wildnis, Umwelt, Magie Unterrichtsfächer:Deutsch, Sachkunde, Lebenskunde/Ethik, Gesellschaftskunde, Englisch
Steinhaufen, die sich bei Sonnenuntergang in Trolle verwandeln. Verborgene Elfen, die nur nach umständlichem Papierkram sichtbar werden. Und knuffige Pelztierchen, die in Scharen durch die eisig-blaue Mondnacht schweben, während ein Mitternachtsriese zur späten Stunde hinter den Bergen hervorspäht – an aufregenden Motiven für ihren Skizzenblock mangelt es der kleinen Hilda wirklich nicht. Das aufgeweckte Mädchen mit den blauen Haaren lebt mit seiner Mutter und dem kleinen Fuchshörnchen Twig in einer Hütte mitten in der Wildnis. Als sie gezwungen werden, nach Trollberg zu ziehen, ist die naturverbundene Entdeckerin zunächst gar nicht begeistert. Doch sie lernt in der Stadt schnell neue Freunde und Freundinnen kennen, mit denen sie einige Abenteuer durchsteht. Denn ob nun in der Wildnis oder in der Großstadt – Hildas Welt ist voller mysteriöser Geheimnisse und fantastischer Fabelwesen.
Die ZeichentrickserieHilda ist eine britisch-kanadische Ko-Produktion für die Streaming-Plattform Netflix und basiert auf der gleichnamigen Comicreihe von Luke Pearson. Das Erzählsetting der Serienwelt ähnelt einem verwunschenen Ort im modernen Skandinavien. Die thematischen wie auch ästhetischen Einflüsse reichen von der finnisch-schwedischen Buchreihe "Die Mumins" über Anime-Filme wie Mein Nachbar Totoro bis zu US-amerikanischen Cartoon-Abenteuerserien der Gegenwart. Wie auch in Willkommen in Gravity Falls (USA 2012-2016) treffen bei Hilda einfallsreiche Neuinterpretationen bekannter Sagengestalten auf selbsterdachte Neuschöpfungen. Im Unterschied zur Disney-Serie werden die Konflikte zwischen Menschen und dem Übernatürlichen meist auf friedvollere Weise gelöst: So handelt Hilda in der zweiten Folge mit dem randalierenden Elfenvolk etwa einen Friedensvertrag aus.
Freundschaft, Verständnis und Toleranz sind dominante Themen der Kinderserie. Mutig und unvoreingenommen geht Hilda auf das Unbekannte zu und entdeckt deshalb auch in einem furchteinflößenden Troll ein verletztes Tier, das Hilfe benötigt. Die Durchkreuzung des Gut-und-Böse-Schemas klassischer Fantasy-Geschichten lässt sich im Religions- wie auch Ethikunterricht gut aufarbeiten: Gibt es überhaupt Monster und böse Geister? Oder sind sie nur das Ergebnis von Vorurteilen und Missverständnissen? In der Konfrontation zwischen Zivilisation und Wildnis geht es in Hilda – ähnlich wie in den Filmen von Hayao Miyazaki – auch um ökologische Fragen nach der Verantwortung des Menschen gegenüber der Natur, die in Sachkunde und Lebenskunde erörtert werden können. Im Deutschunterricht können skandinavische und altnordische Mythen und Legenden, auf die in Hilda Bezug genommen wird, vorgestellt werden. Darüber hinaus stellt die unerschrockene Hilda als weibliche Protagonistin und Identifikationsfigur genretypische Geschlechterrollen in Frage, was sich fächerübergreifend diskutieren lässt.