Das Universum im 28. Jahrhundert: Im ständigen Kampf für Recht und Ordnung reisen die Spezialagenten Valerian und Laureline durchs Weltall. Ihr neuer Auftrag führt sie in die sagenhafte Stadt Alpha – eine utopische Raumstation, in der über 8.000 Arten mit noch mehr Sprachen seit Jahrhunderten ihr Wissen zusammentragen und teilen. Unter anderem stoßen sie auf die Pearls, deren Zivilisation durch ein intergalaktisches Unrecht zerstört wurde. Die Agenten müssen die Gerechtigkeit wiederherstellen und nebenbei ihre privaten Probleme lösen: Valerian hat seiner hochintelligenten Partnerin einen Heiratsantrag gemacht, doch Laureline nimmt den notorischen Frauenhelden nicht ernst.
Zahlreiche Elemente der Space-Opera dürften
Science-Fiction-Fans bekannt vorkommen: Die französische Comicserie "Valérian et Laureline" (erstmals erschienen 1967) diente bereits Klassikern wie
Krieg der Sterne (1977) und
Blade Runner (1982) als Inspiration. Die erste
Realfilmadaption, angeblich der teuerste europäische Film aller Zeiten, ist ein hyperaktives Popspektakel voller verrückter Ideen, wunderlicher Aliens und knalliger Action. Unter anderem trifft das attraktive Duo auf gedankenlesende Quallen, geschäftstüchtige Entendrillinge mit wertvollen Informationen und eine gestaltwandelnde Nachtklubtänzerin. Ständiger Wandel kennzeichnet auch die
Schauplätze: Die Reise durch Raum und Zeit gleicht einem ständigen Sprung von einer virtuellen Realität in die nächste – ein Effekt, der durch die
3D-Optik noch verstärkt wird.
Valerian – Die Stadt der tausend Planeten, Trailer (© Universum Film)
Regisseur Luc Besson, bekannt für seinen spielerischen Umgang mit Action und
Genre, liefert auch hier eher leichte Kost. Zugleich erweisen sich die Science-Fiction-Ideen der 1970er-Jahre als überraschend aktuell. Die Globalisierungsutopie einer friedlichen Koexistenz verschiedener Kulturen unter einer Weltregierung trifft auf düstere Visionen von Flucht, Vertreibung und gar Genozid. Das ganz im Sinne der Schwarmintelligenz geteilte Wissen ist anfällig für Missbrauch durch die Macht. Im Unterricht kann diskutiert werden, wie der globale Informationsfluss schon heute Strukturen verändert. Der amüsante Beziehungskrieg der jugendlichen Helden/-innen – Valerian neigt zum altklugen Erklären des Offensichtlichen – liefert darüber hinaus Debattenstoff zum Thema Geschlechterrollen.
Autor/in: Philipp Bühler, 19.07.2017
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