Die Amazonenprinzessin Diana wird von ihrer Mutter auf einer nur von Frauen bewohnten Insel als Kriegerin ausgebildet, um für einen Angriff des Kriegsgotts Ares gerüstet zu sein. Als der US-Pilot Steve Trevor notlandet, erfährt Diana von den Schrecken des Ersten Weltkrieges. Die Halbgöttin begleitet Steve zu den Schlachtfeldern in Frankreich, wo sie Stärken und Schwächen der Menschen kennenlernt. Während sie zu Wonder Woman wird und ihre Superkräfte in einem Krieg, der alle Kriege beenden soll, zum Schutz der Menschheit einsetzt, verfolgt Steve General Ludendorff und eine Giftgasforscherin.
Ihren ersten Auftritt als Wonder Woman feierte die israelische Schauspielerin Gal Gadot in
Batman v Superman: Dawn of Justice (USA 2016). Während die Figur dort nur ein Sidekick war, steht sie nun im Zentrum der
Verfilmung des gleichnamigen Comics von 1941.
Wonder Woman ist der erste
Superheldenfilm innerhalb der
Filmserie "DC Extended Universe" des Unternehmens DC Comics, den eine Regisseurin inszeniert hat. Patty Jenkins (
Monster) kombiniert in ihrem
Fantasy-Film, dessen Action-
Sequenzen mit vielen
visuellen Effekten aufwarten, Muster des
Coming-of-Age-Films mit Elementen des Superheldenfilms. Die Wandlung der naiven Idealistin zur resoluten Kriegerin korrespondiert visuell mit dem Wechsel von
sonniger Inselwelt zur düsteren Kriegsszenerie.
Wonder Woman, Trailer (© Warner Bros. Germany)
Frauen sind eine Superhelden-Minderheit. Im Unterricht liegt es nahe, die soziokulturellen Ursachen für diese Schieflage zu ergründen. Inwiefern kann Wonder Woman, die über Heilungskräfte verfügt, aber mit ihren Armbänder auch Kugeln abwehren kann, gerade Mädchen als Identifikationsfigur dienen? Und warum sind Superheldinnen und -helden für Jugendliche so faszinierend? Die kriegerische Erziehung im Matriarchat gibt Anlass, die Funktion der griechischen Mythen für die Fantasy-Welt der Comics zu erörtern. 102 Jahre nach den ersten Giftgasgranaten im Ersten Weltkrieg schlägt der Film zudem einen Bogen zur Gegenwart mit dem Giftgaseinsatz in Syrien. Hier können Arbeitsgruppen diskutieren, warum es so schwierig ist, Kriegsverbrechen zu ahnden.
Autor/in: Reinhard Kleber, 14.06.2017
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